• 09.08.2006 09:19

  • von Fabian Hust

Enttäuschter Klien will nicht aufgeben

Das Red Bull-Cockpit wird Christian Klien am Ende der Saison verlieren, die Formel 1 bleibt aber oberstes Ziel

(Motorsport-Total.com) - Bis zuletzt hatte Christian Klien gehofft, dass er sein Red Bull Racing-Cockpit in der Saison 2007 behalten darf, doch zwei Stunden vor der Versendung der Pressemitteilung erhielt der Österreicher einen Telefonanruf, auf den er liebend gern verzichtet hätte: "Die Enttäuschung war im ersten Moment natürlich riesengroß, denn ich habe schon gedacht, dass es 2007 mit mir weitergeht", so der 23-Jährige in einem 'APA'-Interview.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Christian Klien muss aus seinem Red Bull-Cockpit Ende der Saison aussteigen

Die Entscheidung des Teams hatte sich in den vergangenen Tagen mehr als deutlich abgezeichnet. In Ungarn ließ Red Bull-Boss Didi Mateschitz sehr deutlich durchblicken, dass man auf Mark Webber als Teamkollege von David Coulthard setzen wird. Mit 2 zu 14 WM-Punkten gegen "DC" war die Ausbeute von Klien in dieser Saison zu schlecht gewesen. Und der "Big Boss" ist der Meinung, dass Klien nun kein Neuling mehr ist, nicht mehr schneller wird, nur noch an Erfahrung zulegt.#w1#

Allerdings meint Klien, dass ihn viele Zwischenfälle einige Punkte gekostet haben. Fakt ist zum Beispiel: In Monaco lag Klien auf Podiumskurs vor Coulthard, bis er mit Problemen ausschied. Fakt ist aber auch, dass Coulthard - allerdings mit einigen Kollisionen glücklich - in Ungarn ins Ziel kam und punktete, während Klien von der Strecke rutschte.

Die Situation sei zwar "frustrierend", aber aufgeben will der Rennfahrer aus Hohenems deshalb noch lange nicht: "Ich wäre blöd, jetzt alles hinzuwerfen. Ich bin 23 und habe noch sehr viele Möglichkeiten, im Motorsport erfolgreich zu sein. Ziel ist weiterhin die Formel 1", so der 1 Meter 69 große Rennfahrer, der jedoch zugibt, dass MF1 Racing für ihn derzeit die einzige Option darstellt. Und dort müsste er einiges an Geld mit ins Team bringen.

Nicht zuletzt deshalb will er in den verbleibenden fünf Saisonrennen voll angreifen ("Jetzt aufzugeben wäre dumm"), um sich für einen Platz zu empfehlen. Vorteilhaft ist für Klien die Tatsache, dass Red Bull bei ihm als Sponsor an Bord bleibt. So kann er sich auch bei den Tourenwagen, der ChampCar oder NASCAR umschauen, wie er meint. Das oberste Ziel bleibe aber weiterhin die Formel 1.

Den zweiwöchigen Urlaub hat Christian Klien ob der Situation erst einmal gestrichen, stattdessen wird er über die aktuelle Situation nachdenken. Zumindest ein wenig kann er nun durchatmen, wie er mit einem Schmunzeln meint: "Jetzt muss ich wenigstens keine Dauerinterviews mehr zu diesem Thema geben sondern kann mich voll auf das Rennfahren konzentrieren."