• 03.03.2006 15:42

  • von Marco Helgert

Ein Formel-1-Grand-Prix als Wirtschaftsmotor

Das Königreich Bahrain profitierte in den Vorjahren immens von der Formel 1 im eigenen Land - Tourismuswirtschaft ist der große Gewinner

(Motorsport-Total.com) - Ein Formel-1-Rennen auszurichten kostet zunächst einmal sehr viel Geld, vor allem dann, wenn man keine taugliche Strecke hat. In Bahrain nahm man dennoch dieses Ziel in das Visier und etablierte sich bereits im Formel-1-Kalender. Die Ausgaben sollen vor allem Touristen wieder kompensieren, die zum Rennen reisen. Zudem wollte Bahrain als Tourismusland entdeckt werden.

Titel-Bild zur News: Manama

Die Formel-1-Fans sollen Bahrain auch als Urlaubsort entdecken lernen

Die Zahlen, welche in Bahrain nun veröffentlicht wurden, zeigen, welche Summen durch den Formel-1-Tross und die mitreisenden Fans in die Kasse gespült werden. Alleine die anreisenden Personen müssen für Unterkunft und Verpflegung für die 5,9 Tage, die jeder im Durchschnitt im Land verweilt, fast 26 Millionen Euro berappen. Die Reisekosten schlagen zusätzlich mit 13,5 Millionen Euro zu Buche.#w1#

Alle in Bahrain befindlichen Personen geben zudem viel Geld aus - allein 5,5 Millionen Euro stammen dabei von allen angereisten Teams. Die Restaurants im kleinen Königreich nehmen im Laufe des Grand-Prix-Wochenendes knapp elf Millionen ein, der Einzelhandel verzeichnete 19 Millionen Euro, für die Unterhaltung wurden im Vorjahr fünf Millionen Euro ausgegeben.

Die vielen Gäste müssen jedoch auch gut versorgt werden, so gaben die Streckenbetreiber im Vorjahr fast zehn Millionen Euro für jene Leute aus, die an der Strecke Teams, VIPs und Journalisten betreuten. Durch die Testfahrten in diesem Jahr und das umfangreiche 'Yalla Bahrain'-Programm werden sich diese Kosten um zehn bis 15 Prozent erhöhen.

Doch nicht allein die lokale Wirtschaft profitiert an den Tagen des Rennwochenendes von der Formel 1. Nach Informationen des 'World Travel and Tourism Councils' spült der Tourismus in Bahrain jährlich fast zwei Milliarden Dollar in die Kassen, was 20,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Bis 2015 sollen es mehr als 3,5 Milliarden sein. Zwar reisen viele Fans nur für das Rennen in das Königreich, doch viele von Ihnen benannten bei einer Befragung Bahrain auch als möglichen Urlaubsort - auch ohne die Formel 1.