• 18.03.2009 13:15

  • von Pete Fink

Ecclestone verteidigt Budgetbeschränkung

Bernie Ecclestone hätte am liebsten eine bindende Budgetbeschränkung für alle Teams, ist sich aber über die Summe von 30 Millionen Pfund nicht sicher

(Motorsport-Total.com) - Der FIA-Weltrat schockierte am gestrigen Dienstag nicht nur die FOTA-Mitglieder, als er für die Formel-1-Saison 2010 eine, wenn auch freiwillige, Budgetobergrenze von 30 Millionen britischen Pfund (32,4 Millionen Euro; Anm. d. Red.) festlegte.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone verkniffen

Bernie Ecclestone hält eine Budgetobergrenze für absolut sinnvoll

Diese Budgetbeschränkung gilt für die Teams, die ihr Auto ab 2010 in bestimmten technischen Bereichen weiterentwickeln wollen, was natürlich große Verärgerung bei der Herstellervereinigung FOTA hervorrief, die sich von der FIA und dessen Präsident Max Mosley übergangen fühlte.#w1#

Bernie Ecclestone hingegen ist da völlig anderer Meinung. "Wann immer wir Änderungen eingeführt haben, kamen Leute daher, die uns gesagt haben, dass so etwas nicht gehen würde", ritt der 78-Jährige auf einer Pressekonferenz vor dem Australien-Rennen seine Gegenattacke.

Für Ecclestone ist eine Budgetbeschränkung die beste Alternative, um parallel eine größere Chancengleichheit, und ein den Krisenzeiten angemessenes Wirtschaften zu ermöglichen: "Die Teams sagen, dass sie ihre Budgets um 50 Prozent reduziert haben. Toll, aber dann gibt derjenige, der zuvor 300 Millionen ausgegeben hat, immer noch 150 Millionen aus. Der mit 80 Millionen reduziert auf 40 Millionen, aber eine große Lücke bleibt."

30 Millionen Pfund zu tief angesetzt?

"Vielleicht beginnen dann einige der großen Teams zu hinterfragen, warum sie 300 Millionen ausgegeben haben." Bernie Ecclestone

Der Formel-1-Zampano hegt die latente Befürchtung, dass vor allem 2010 eine heikle Situation entstehen könnte: "Für 2009 sind die meisten Verträge unter Dach und Fach, aber wir müssen höllisch aufpassen, dass wir 2010 nicht noch mehr Leute verlieren."

Ecclestone erhofft sich dabei vor allem einen Effekt: "Wir beschneiden die Budgets bei 30 Millionen, aber wir versuchen ihnen durch technische Vorteile zu helfen. Vielleicht beginnen dann einige der großen Teams zu hinterfragen, warum sie 300 Millionen ausgegeben haben."

Denn was unter dem Strich zähle, sind "möglichst viele neue Leute" in der Formel 1. Ecclestone kann sich noch an ganz andere Zeiten erinnern: "Ich möchte wieder eine Vor-Qualifikation sehen. Ich will 26 Autos in der Startaufstellung, von denen 16 richtig stark sind."

Doch in einem Punkt zweifelt auch der mächtige Mann der Formel 1: "Die Wahrheit ist, dass wir eine Budgetbeschränkung für alle haben sollten. Vielleicht sind die 30 Millionen aber etwas zu tief angesetzt." Das würde wiederum zu Mosleys üblichen Strategien passen, denn rein theoretisch bleiben ja noch ein paar Monate, um mit der FOTA über eine Anpassung der Summe zu diskutieren.