• 23.09.2010 12:50

  • von Roman Wittemeier

Ecclestone macht den Franzosen Hoffnung

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone beschert der "Grande Nation" einen kleinen Hoffnungsschimmer bezüglich eines zukünftigen Grand Prix

(Motorsport-Total.com) - Spanien hat zwei Rennen, Großbritannien eines, Belgien und Deutschland ebenso, Italien wird bald neben Monza auch in Rom über die Formel 1 jubeln dürfen. Nicht ohne Grund sind die französischen Formel-1-Fans traurig - die "Grande Nation" ohne Grand Prix in der Motorsport-Tristesse. Seit dem Abschied aus Magny-Cours vor zwei Jahren gab es immer wieder Bemühungen um eine neue französische Heimat für die Königsklasse, doch alle bisherigen Versuche scheiterten.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

2008 fand letztmals ein Grand Prix von Frankreich in Magny-Cours statt

Ein Projekt im Disneyland Paris konnte ebenso wenig realisiert werden wie der Bau einer neuen Strecke in Flins nordwestlich der französischen Hauptstadt. Angesichts dieser gescheiterten Versuche hat sich mittlerweile Magny-Cours wieder gemeldet. Man wäre ab 2012 wieder bereit, ließ der neue Streckenchef Serge Saulnier ausrichten. Der frühere Peugeot-Sportchef weiß aber sicherlich, dass man kaum wieder auf der unbeliebten Anlage auftreten wird.#w1#

"Paul Ricard gehört zu den besten Strecken der Welt", sagt Bernie Ecclestone in der 'L'Equipe'. Der Formel-1-Boss lobt die Strecke in Südfrankreich selbstverständlich, denn sie gehört ihm. Das Problem in Le Castellet: Der Kurs ist aufwändig zum Testzentrum umgebaut worden. Man kann dort zwar gute Probefahrten veranstalten, aber man hat überhaupt keine Infrastruktur für tausende Besucher an einem Formel-1-Wochenende.

"Wir haben keinen passenden Ort für ein Rennen", sagt Ecclestone. "Der Grand Prix hat eine Zukunft. Aber: Wo ist ein Promoter? Ich hatte wirklich geglaubt, dass das Projekt nahe Paris realisiert würde." Die Pläne für die neue Anlage in Flins waren vielversprechend, doch die Politik machte dem Vorhaben einen dicken Strich durch die Rechnung, von Protesten der Anlieger ganz zu schweigen.

"Ich wäre bereit, sofort einen Vertrag zu unterschreiben, wenn jemand kommt und sagt: 'Ich habe das Geld und die Strecke'. Ich wäre wirklich froh über einen Rennen in Frankreich", erklärt Ecclestone. Mit diesen warmen Worten will sich der Formel-1-Boss die stolze Nation warm halten. Allerdings muss man sich fragen, wie Ecclestone einen Grand Prix von Frankreich in den Kalender bekommen könnte. Maximal 20 Rennen soll es geben: Indien, Rom und die USA sind als Neuzugänge schon jetzt fix.