Ecclestone: Letzte Frist für Silverstone
Formel-1-Boss Bernie Ecclestone will Taten in Silverstone sehen oder der Kurs wird aus der Formel 1 verbannt
(Motorsport-Total.com) - Mit dem Glaubensfanatiker, der sich in Silverstone am Sonntag Zutritt auf die Strecke verschaffte, haben Bernie Ecclestones Drohungen nichts zu tun, aber der Brite besteht weiterhin darauf, dass Silverstone seine Anlagen verbessert, um den gewachsenen Standards internationaler Rennstrecken gerecht zu werden. Vor allem die Infrastruktur rund um die Strecke stößt dem Briten auf, den Zuschauern werde auf Grund der langen Staus und fehlenden Parkplätze zu viel abverlangt. Außerdem fordert der Formel-1-Zappano eine neue Boxenanlage und ein geräumigeres Fahrerlager.

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Der Formel 1 droht der Verlust eines weiteren Traditionsrennens
Bis Mitte August, so fordert der Brite, sollen die Streckenbetreiber, der British Racing Drivers' Club (BRDC), eine Kreditzusage von rund 56 Millionen Euro für die Umbaumaßnahmen vorweisen: "Wenn wir bis Mitte August eine klare Bestätigung haben, dann werden wir mit Octagon (Veranstalter des Rennens; d. Red.) eine Vereinbarung treffen ansonsten sagen wir 'bye-bye'. So einfach ist das." Ecclestone sieht seine Forderungen nicht als überzogen an, weil andere Strecken wesentlich mehr Geld in ihre Strecken investieren würden.
"Ich möchte den Britischen Grand Prix nicht fallen lassen", so Ecclestone weiter, der das Rennen kurzerhand wieder nach Brands Hatch umsiedeln könnte. Den Kurs kaufte der Milliardär und ließ ihn modernisieren. Dennoch ist es Silverstone, wo 1950 das erste Formel-1-Rennen stattfand: "Wenn alles bis Mitte August steht, dann kommen wir ins Geschäft", so Ecclestone, der den Vertrag mit Silverstone bis in das Jahr 2015 bereit wäre zu verlängern.
Laut BRDC-Präsident Jackie Stewart stehen die Chancen schlecht, dass man die von Ecclestone geforderte Geldsumme aufbringen kann, da das Konto des BRDC derzeit mit 6,4 Millionen Euro tief im Rot steht. Für die Banken dürfte das Argument einer Vertragsverlängerung mit der Formel 1 wirkungslos sein. Denn was langfristige Verträge mit Ecclestone wert sind, haben dieser Tage erst die Betreiber des A1-Rings in Österreich schmerzlich feststellen müssen.
Ecclestone hofft, dass vielleicht auch die Regierung einspringen wird: "Wir werden der Regierung garantieren, dass wir bis 2015 hier fahren", so Ecclestone, der weiß, dass die Briten gerade erst der Motorsportindustrie eine Finanzspritze haben zukommen lassen, um den wichtigen Wirtschaftszweig zu retten. Dennoch glauben Experten nicht, dass die Regierung für ein Formel-1-Rennen bereit ist, eine solche gigantisch hohe Summe zu zahlen.

