Doppelausfall: Toro Rosso trauert der Punktechance nach

Mit Jean-Eric Vergne und Daniil Kwjat verzeichnete Toro Rosso beim Grand Prix von Monaco eine Nullnummer - Beide mussten ihre Autos mit Auspuff-Schaden abstellen

(Motorsport-Total.com) - Das Rennwochenende in Monaco hatte für Toro Rosso so vielversprechend begonnen: Nach einem zuletzt schwierigem Rennen in Spanien platzierten sich Jean-Eric Vergne und Daniil Kwjat schon im Qualifying in den Top 10. Auch das Rennen in Monte Carlo verlief zunächst vielversprechend für beide Fahrer, die sich schon Chancen auf Punkte fürs Team ausmalten. Diese Hoffnungen gingen am Ende jedoch in Rauch auf.

Titel-Bild zur News: Jean-Eric Vergne

Da gehen die Punkte-Hoffnungen in Rauch auf: Jean-Eric Vergne geht leer aus Zoom

"Das Rennen lief sehr gut, das Tempo war ermutigend, ich konnte die Reifen schonen und die Strategie schien die richtige zu sein", fasst Vergne die positiven Aspekte seines Sonntages zusammen. In Runde 27 sorgte der Franzose dann jedoch für eine Schrecksekunde, als es bei seinem Boxenstopp während der Safety-Car-Phase zum Beinahe-Crash mit Kevin Magnussen kam, weil ihm sein Team zu früh die Freigabe erteilte. Von der Rennleitung gab es dafür eine Durchfahrtsstrafe.

"Mein Ingenieur informierte mich über die Strafe für die unsichere Freigabe und am Ende hatten wir ein Problem mit dem Auspuff, was das Rennen dann komplett zerstörte. Das ist so schade. Wir waren das ganze Wochenende über so gut unterwegs und das Team hat mir ein gutes Auto hingestellt. Auch mit meiner eigenen Leistung war ich zufrieden und ich denke, der fünfte Platz wäre heute drin gewesen."

Kurzes Rennen für Kwjat

Zwar hatte ihn die Durchfahrtsstrafe weit zurück geworfen, zum Zeitpunkt seines Ausfalls in Runde 50 war er jedoch schon wieder an den Punkträngen dran. "Wir müssen das jetzt abhaken und uns schon aufs Rennen in Montreal fokussieren", betont Vergne. "Dort werde ich wieder alles geben, um erneut ein gutes Qualifying hinlegen zu können und wieder endlich an Punkte zu kommen."

Auch Teamkollege Kwjat war gut unterwegs, bevor er im Rückspiegel den Rauch aus seinem STR9 bemerkte. Der Rookie musste sein Rennen schon nach zehn Runden beenden. "Es ist sehr enttäuschend, dass ich heute ausscheiden musste, vor allem, weil wir schon das ganze Wochenende über konkurrenzfähig waren und daher gute Chancen auf Punkte hatten. Nach dem Start konnte ich meine Position halten und kam dann sogar auf Platz acht vor, bevor ich das Auto abstellen musste."

Der 20-Jährige ist aber ebenfalls schon dabei, das Pech von Monte Carlo hinter sich zu lassen: "Unglücklicherweise passieren solche Dinge nun einmal. Jetzt werde ich mich auf das kommende Rennen konzentrieren, bei dem wir hoffentlich den Schwung mitnehmen können."


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Monaco


Ursachenforschung

Wenn es nach Teamchef Franz Tost gegangen wäre, hätte der Rennsonntag auch anders verlaufen können: "Von den Startplätzen sieben und neun zu starten und mit beiden Autos ausscheiden zu müssen, war sicherlich nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Es gab an beiden Autos einen Auspuff-Schaden. Jean-Eric und Daniil haben beide das ganze Wochenende über eine tolle Leistung gezeigt, aber leider konnten wir ihnen kein Auto bieten, mit dem sie so hätten abschneiden können, wie sie es verdient hätten. Wir werden die Gründe für die Probleme nun analysieren und beim kommenden Rennen in Kanada hoffentlich stärker zurückkommen."

Auch Renault-Supportchef Ricardo Penteado sind die Vorfälle ein Rätsel: "Das war heute wirklich schade, weil beide Autos das Tempo hatten, um in den Top 10 abzuschließen. Vor allem bei 'JEV' sah es gut aus, bevor ihn die Durchfahrtsstrafe ans Ende des Feldes zurückversetzte. Leider hatten dann beide Auspuff-Probleme. Das Team wird nun schnellstens versuchen, die Ursache dafür auszumachen und schauen, wie das bis Montreal behoben werden kann. Es kann sein, dass Trümmer Teile der Antriebseinheit beschädigt haben, aber wir werden das heute Abend untersuchen und schauen, ob da Maßnahmen ergriffen werden müssen."