Domenicali: "Wir müssen cool bleiben"

Drei Punkte aufgeholt: Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali lobt Fernando Alonso für seine Leistung in Abu Dhabi - Das Safety-Car hat Vettel in die Hände gespielt

(Motorsport-Total.com) - Am Samstag herrschten an der Ferrari-Box noch betrübte Mienen, denn Fernando Alonso kam nicht über Startplatz sieben hinaus. Dann änderte sich die Situation schlagartig, denn WM-Konkurrent Sebastian Vettel wurden alle Zeiten gestrichen und der Red-Bull-Pilot startete schließlich aus der Boxengasse. Alonso fuhr von Platz sechs los und schob sich beim Start auf Rang vier nach vor. Im weiteren Rennverlauf verbesserte sich der Spanier auf Platz zwei und übte in der Schlussphase noch Druck auf Kimi Räikkönen (Lotus) aus. Es reichte aber nicht für einen Angriff und Alonso wurde schließlich Zweiter.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali (Ferrari-Teamchef)

Stefano Domenicali will die WM bis zum Saisonfinale offenhalten Zoom

Vettels Aufholjagd führte ihn noch bis auf Rang drei. Dadurch hat Alonso seinen Rückstand auf zehn Punkte verkürzt. "Wir hätten sicherlich mehr Punkte holen können, aber das Rennen war für ihn (Vettel; Anm.- d. Red.) nicht schlecht", analysiert Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali. "Wenn man sich alle Elemente ansieht, dann versteht man es." Lob spendet der Italiener für seinen Star-Fahrer: "Fernando ist ein perfektes Rennen gefahren. Mehr können wir nicht verlangen." Aber ist Domenicali auch zufrieden?

"Wenn man mich diese Frage gestern nach dem Qualifying gefragt hätte, dann wäre ich mit den drei gewonnen Punkten zufrieden gewesen. Wenn ich aber die Startposition von Sebastian bedenke, dann hätten wir schon gehofft, dass wir mehr Punkte holen. So wie sich das Rennen dann entwickelt hat, war es für ihn nicht so schlecht. Die Safety-Cars kamen für ihn zum perfekten Zeitpunkt. Das gehört aber dazu und wir können uns nicht beschweren. Ich kann ihm nur gratulieren, weil er ein starkes Rennen gefahren ist."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Abu Dhabi, Sonntag


Die beiden Safety-Car-Phasen spielten bei Vettels Aufholjagd eine entscheidende Rolle. "Nach der ersten Safety-Car-Phase betrug sein Rückstand statt 22 Sekunden nur mehr rund zehn Sekunden. Das zweite Safety-Car kam dann unmittelbar nach seinem Boxenstopp. Das war perfekt", rechnet Domenicali vor. "Man kann dagegen nichts machen. Wir haben ihn beobachtet, aber das ist Racing", ärgert er sich nicht.

In der Schlussphase übte Alonso noch Druck auf Räikkönen aus, doch es reichte nicht mehr für den Sieg. "Er hat alles gegeben und in den letzten zehn Runden ist er fantastische Zeiten gefahren. Kimi war heute gut und ich muss ihm gratulieren, weil er hat einen außergewöhnlichen Sonntag erlebt", meint Domenicali über die aufregende Schlussphase. Bereits beim nächsten Rennen in Austin könnte sich Vettel den WM-Titel sichern.

Ferrari gibt sich aber noch nicht geschlagen. "Es ist wichtig, dass wir jetzt am Auto weiterarbeiten, damit wir verstehen, warum uns im Qualifying die Performance fehlt. Heute im Rennen war die Leistung auf der Reifenmischung medium gut, aber man darf nicht vergessen, dass Hamilton ausgefallen ist. Bis zum Ende ist alles offen. Für ihn (Vettel; Anm. d. Red.) ist es ein Matchball, aber man weiß nie. Wir müssen stabil und cool bleiben."

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