• 04.04.2009 12:44

  • von Fabian Hust

Domenicali: Wir leiden unter dem Titelkampf 2008

Der Ferrari-Teamchef erklärt, warum Ferrari und McLaren-Mercedes im Moment der Konkurrenz hinterherfahren

(Motorsport-Total.com) - Auch beim zweiten Rennen der Formel-1-Saison 2009 fahren Ferrari und McLaren-Mercedes der Konkurrenz hinterher - kein Wunder, schließlich befanden sich die Teams im vergangenen Jahr im Kampf um den WM-Titel, während viele andere Teams ihre Entwicklungsarbeit für die vergangene laufende Saison vorzeitig einstellten, um sich schwerpunktmäßig auf die Entwicklungsarbeit des Autos der Saison 2009 zu konzentrieren.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali (Teamchef), Sam Michael (Technischer Direktor)

Stefano Domenicali mit Sam Michael: Williams ist stärker als Ferrari

Das wiederum trägt bei vielen Teams wie Brawn, Red Bull Racing, Williams und Toyota Früchte, die die umfangreichen Veränderungen am Reglement erfolgreich im neuen Auto umgesetzt haben. Ein weiteres Team tut sich ebenfalls überraschend etwas schwer: das BMW Aber F1 Team. Doch auch hier entwickelte man vergangenes Jahr bis zum Ende der Saison weiter, schließlich ging es noch um die Konstrukteursweltmeisterschaft.#w1#

"Wir haben gesehen, dass ein paar Autos über ein großartiges Paket verfügen", so Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali im Interview mit der BBC. "Einige Teams hatten mehr Zeit, um das Auto zu entwickeln, dies ist also im Moment eine logische Situation."

"Wir kämpften bis zum Ende mit McLaren und konzentrierten uns vollständig auf die Tatsache, das wir den Titel gewinnen wollten", so der Italiener weiter. "In dieser Beziehung gewann jeder von uns einen Titel. Mit Sicherheit spielt dies die Situation wieder, denn die Ressourcen sind limitiert. Man kann nicht alles haben, wir investierten viel Arbeit in das Design 2008 und das ist im Moment die normale Situation."

Vergangene Saison konnten beide Teams einen WM-Titel gewinnen, McLaren-Mercedes die Fahrer-Krone mittels Hamilton, Ferrari die Konstrukteursmeisterschaft: "Nur so kannst du es auch schaffen, und aus diesem Grund müssen wir jetzt mit den Folgen leben. Man muss arbeiten, ruhig bleiben und sich konzentrieren, mehr ist nicht nötig."

Dass ausgerechnet Brawn, Toyota und Williams ganz vorne mitfahren, ist für Domenicali kein Wunder, schließlich fahren diese mit dem Doppeldecker-Diffusor: "Wenn man die Doppeldecker-Diffusor-Sache wegnimmt, was mit Sicherheit für die Autos von Vorteil ist, dann werden wir sehen, was passiert. Für mich ist absolut klar, das die Teams, welche am meisten Zeit für die Entwicklung des Projekt hatten, nun einen Vorteil haben."

"Im Moment müssen wir uns auf uns selbst konzentrieren, müssen die maximale Leistung aus dem Auto heraus holen. Wir haben gesehen, dass es sehr eng zugeht, wir müssen sehr ehrlich sein. Wir kämpfen im Moment nicht mit Brawn. Wir sehen, dass das Auto von Red Bull sehr, sehr konkurrenzfähig ist, der Toyota ist konkurrenzfähig, der BMW ist konkurrenzfähig. Das ist das Feld, mit dem wir es im Moment zu tun bekommen. Wir müssen realistisch sein. Dies ist die Situation, mit der wir Moment umgehen."