• 29.11.2004 10:33

  • von Marco Helgert

Die Wiederauferstehung von Marc Gené

Nach zwei Renneinsätzen in der abgelaufenen Saison war Marc Genés Reputation am Boden, nun ist er Testfahrer bei Ferrari

(Motorsport-Total.com) - Marc Gené führte in den Saisons 1999 und 2000 das Leben eines normalen Hinterbänklers. Medienvertreter wollten vergleichsweise selten etwas von ihm wissen. Dies änderte sich, als er als Testfahrer zu BMW-Williams wechselte. Der Katalane gehörte damit zu den Etablierten. Als er 2003 in Monza den verletzten Ralf Schumacher ersetzte und auf den fünften Rang fuhr, war seine Reputation auf dem Höhepunkt.

Titel-Bild zur News: Marc Gené

Marc Gené: Das Ferrari-Team ist nun seine neue Formel-1-Heimat

Der Absturz folgte ein Jahr später. Wieder fiel Ralf Schumacher verletzungsbedingt aus, doch Gené schaffte es bei zwei Einsätzen nicht, in die Punkteränge vorzustoßen. "Plötzlich war ich ein schlechter Fahrer", so der 30-Jährige gegenüber 'F1Racing.net'. Dabei schätzt der seine Leistungen 2004 höher ein, als die aus dem vergangenen Jahr. "Ich habe einen besseren Job gemacht. Manchmal ergibt die Formel 1 keinen Sinn."#w1#

Bei Williams war er nicht mehr erwünscht, seine Suche nach einer neuen Aufgabe dauerte aber nicht lange. Seit knapp einer Woche ist Gené Testfahrer bei Ferrari, was für ihn eine Erfüllung eines Traums war. "Ich habe nicht gedacht, dass ich mich so schnell an das neue Team gewöhnen würde", erklärte er. "Aber sie haben mich herzlich willkommen geheißen."

Auch Michael Schumacher interessierte sich für die Neuverpflichtung des Teams. "Michael Schumacher hat angerufen, weil er an den Tests interessiert war", erklärte der neue Testfahrer. "Ich habe viele Reifentests für das nächste Jahr erledigt, die ja mehr als 400 Kilometer halten müssen." Gené bringt dabei direkte Vergleichsmöglichkeiten mit den Michelin-Pneus mit, was für Ferrari sicher nicht nur ein Nebeneffekt ist.

Auch das Interesse an seiner Person nahm seit der Verpflichtung durch Ferrari immens zu. "Ich habe noch nie zuvor so viele Autogramme gegeben", erklärte er. "Ich bin überrascht von dem Medienansturm, der durch meine Verpflichtung ausgelöst wurde." Wichtiger dürfte für Gené aber sein, dass er es geschafft hat, Teil des Formel-1-Trosses zu bleiben.