Di Resta: "Das größte Rennen meiner Karriere"
Force-India-Pilot Paul di Resta kommt mit wenig Silverstone-Erfahrung zu seinem Heimspiel - Die Inder setzen offenbar doch auf KERS
(Motorsport-Total.com) - Vor dem Grand Prix von Großbritannien haben viele Formel-1-Teams noch offene Fragen. Vor allem ist man sich an mancher Stelle unsicher, wie sich die Neuregelung des Zwischengases auswirken wird. Bei Force India befürchtet man erhebliche Auswirkungen. "Das bringt die Bremsbalance derart durcheinander, dass die Vorteile von KERS aufgehoben werden", wird Teammanager Ottmar Szafnauer von 'auto motor und sport' zitiert.

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Paul di Resta freut sich auf seinen ersten Formel-1-Renneinsatz in Silverstone
Der Anpressdruck in den Bremszonen wird wegen des Zwischengas-Verbots geringer sein, die Auswirkungen der Batterieaufladung von KERS an der Hinterachse umso mehr ins Gewicht fallen. "So schwierig wie in Silverstone ist es nirgendwo anders, die Batterien aufzuladen", erklärt Adrian Sutil. Aber: "Wir haben das im Simulator getestet. Es war in Ordnung. Wir werden ganz normal mit KERS fahren."
Diesen zusätzlichen Schub des Hybrids will Paul di Resta nutzen, um sich vor heimischer Kulisse entsprechend zu präsentieren. "Es wird wahrscheinlich das größte Rennen meiner Karriere", sagt der Formel-1-Rookie. "In die Königsklasse zu kommen ist toll, erstmals den Grand Prix von Großbritannien zu fahren ebenso. Aber als Neuling gleich im 'neuen Silverstone' fahren zu dürfen ist ganz besonders."
So kurios es auch erscheinen mag: Di Resta kennt das heimische Geläuf kaum. Er war in seiner bisherigen Karriere nur selten mit Rennserien in Silverstone unterwegs - und wenn, dann nur auf der Kurzanbindung. "Den alten Grand-Prix-Kurs kenne ich nicht, den neuen auch nicht. Das wird schon komisch sein. Aber ich freue mich ganz besonders auf die Unterstützung von Fans."
"Viele Freunde und Verwandte werden vor Ort sein. Außerdem ist unser Team dort stationiert, ich werde viel Zeit mit unseren Jungs verbringen", sagt der amtierende DTM-Champion. "Meine Mutter und meine Brüder waren bislang noch nie mit mir bei der Formel 1. Es wird schön sein, sie um mich zu haben. Aber ablenken lasse ich mich dadurch sicherlich nicht."
¿pbvin|512|3858||0|1pb¿Im vergangenen Jahr durfte di Resta als Freitagstester von Force India einige Runden in Silverstone drehen. "Das war fantastisch", sagt er. "Ich war damals der erste Pilot auf der Strecke, die Tribünen waren voll - was für eine Atmosphäre. Unglaublich, wie die selbst bei einer Installtionsrunde gejubelt haben. Das gesamte Wochenende war auf den Tribünen viel los."
"In diesem Jahr habe ich natürlich etwas mehr Druck", sagt der Schotte. "Ich werde die Atmosphäre nicht mehr so genießen können wie in der Vergangenheit. Es wird eben ein Arbeitswochenende. Ich gehe jedes Rennen immer gleich an, will jederzeit das Maximum herausholen. In Silverstone wird das nicht anders sein, dort werden auch nicht mehr Punkte verteilt. Es wäre schön, wenn ich ein gutes Ergebnis einfahren könnte."
Seine Silverstone-Kenntnisse bezieht der Youngster auch aus Besuchen bei Rennauftritten seines Cousins Dario Franchitti. "Ihn habe ich in der ITC 1996 dort gesehen. Ich selbst habe dort zwar als Gewinner des Young-Driver-Awards meine ersten Formel-1-Runden gedreht, aber eben nur auf dem kurzen National-Kurs. Dennoch: Der Gewinn dieses Wettbewerbs damals war ein wichtiger Schritt in meiner Karriere."

