Di Grassi: Singapur kann über bares Geld entscheiden

(Motorsport-Total.com) - Während vorn an der Spitze die etablierten Teams in einem dankbar engen Kampf den Weltmeistertitel ausfechten, fahren die Newcomer ihre eigene "Meisterschaft" aus. Für sie geht es darum, den ersehnten und wichtigen zehnten Platz in der Konstrukteurswertung zu erreichen. Denn am Saisonende bekommen nur die zehn besten Teams Preisgelder von der FOM ausgeschüttet.

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Virgin hofft, in Singapur den wichtigen zwölften Platz einfahren zu können

Die ersten neun Plätze sind von den etablierten Mannschaften besetzt, die allesamt schon Punkte eingefahren haben. Platz zehn wird an einen Newcomer gehen. Und da bisher noch keines der neuen Teams Zähler geholt hat, entscheidet hier die bisher beste Platzierung. Diesen wichtigen zehnten Platz hält derzeit Lotus, das schon einen 13. Rang holen konnte. Das Ziel aller anderen Newcomerteams ist es also, in dieser Saison noch einen zwölften Platz einzufahren, denn damit würde man Lotus von diesem wichtigen zehnten Gesamtrang verdängen.#w1#

Und laut Virgin-Pilot Lucas di Grassi könnte die Chance dazu wohl nirgendwo größer sein als in Singapur. Der Brasilianer weiß, dass es für die Neuen in einem normalen Rennen nahezu unmöglich ist, bis auf den zwölften Platz nach vorn zu fahren. Doch Singapur hat eigene Gesetze, hier könnte es ein Chaosrennen geben, in dem Ausfälle der Fahrer etablierter Teams die Neulinge nach vorn spülen könnten. Und di Grassi hofft, dass sein Virgin-Team die Mannschaft sein wird, die diese Chance nutzt.

"Wenn eines der neuen Teams einen zwölften Platz holt, übernimmt es Rang zehn der Gesamtwertung. Von daher ist das ein sehr wichtiges Wochenende für uns", bestätigt di Grassi gegenüber 'Autosport'. "Das ist sicher eines der Wochenenden, wo wir eines unserer besten Ergebnisse einfahren können. Es ist eine tolle Strecke, sehr schwierig und sehr technisch. Es ist eine Mischung aus Monaco und Valencia. Und es wird nachts gefahren, bei Wetterverhältnissen, die nur schwer vorherzusagen sind", zählt er die Tücken auf, die für ein turbulentes Rennen sorgen könnten.

¿pbvin|512|3131||0|1pb¿Wichtig ist in Singapur auch die Zuverlässigkeit. "Das ist vielleicht das längste Rennen des Jahres, weil es über 300 Kilometer geht und die Durchschnittsgeschwindigkeit sehr niedrig ist - und es ist auch sehr heiß. Deshalb ist die Zuverlässigkeit hier ein Thema", so di Grassi. "Ein weiterer Faktor sind Rennzwischenfälle und Unfälle. Und das Wetter kann sich auch ändern. Es ist also vielleicht eines der Rennen, bei dem wir die größte Chance haben, in die Top 12 zu fahren."

Doch Virgin überlässt es nicht nur dem Rennschicksal allein, sondern hat mit technischen Upgrades für Singapur noch einmal nachgerüstet. "Wir hoffen, dass es reicht, um gegen Lotus zu kämpfen. Und dann ist unser Ziel, vor den anderen neuen Teams zu bleiben - und sollte es unegwöhnliche Bedingungen geben, hoffe ich, dass wir den bestmöglichen Platz holen können", sagt der Brasilianer, der sein Cockpit im ersten Freitagstraining dem neuen Testfahrer Jerome d'Ambrosio überlassen muss.

"Das ist natürlich nicht ideal, aber das Team hat das so beschlossen und ich respektiere das", sagt er. "Auf anderen Strecken, die ich kenne, würde es mir nichts ausmachen, wenn ich das erste Training verpasse. Aber in Singapur fehlt mir natürlich die Zeit, um den Kurs kennenzulernen - zudem könnte es im zweiten Training regnen. Und es ist ein so wichtiges Wochenende für uns. Aber ich habe Vertrauen in die Upgrades und mit der richtigen Herangehensweise kann ich das Beste aus diesem Wochenende machen."