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Der Williams-Kniff: Durch Topspeed vorbei an Mercedes?

Williams kann auch in Sotschi auf den Geraden wieder ordentlich Gas geben - Laut Chefingenieur Rob Smedley kann das der Schlüssel zum Erfolg werden

(Motorsport-Total.com) - Valtteri Bottas konnte beim Qualifying zum Grand Prix von Russland ein Ausrufezeichen setzen und beinahe wäre ihm sogar die Sensation gelungen. Da er seine letzte schnelle Runde aber nicht optimal hinbekam, blieb ihm am Ende nur Startplatz drei, knapp hinter den beiden Mercedes-Piloten. Trotz eingeschränkter Stratgieauswahl glaubt Chefingenieur Rob Smedley aber, dass es im Rennen dennoch ein Mittel gegen die Silberpfeile geben könnte. Der FW36 ist schnell.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Schneller war keiner: Valtteri Bottas setzt in Sotschi die Topspeed-Marke Zoom

337 km/h schnell, um genau zu sein und damit auf den Geraden ganze 5 km/h schneller als Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Dieser Geschwindigkeitsvorteil kommt nicht von ungefähr. "Als wir hier ankamen wussten wir, dass die Reifenwahl sehr konservativ getroffen wurde und dass die Strategien dementsprechend auch konservativ ausfallen würden, in dem es weniger Boxenstopps geben wird" erklärt Smedley. "Um an den Autos vor einem auf der Strecke vorbeizukommen, würde die Strategie nicht viel helfen. Wir können die Autos also nur auf der Strecke überholen, durch den Topspeed auf den Geraden. Wir haben deshalb versucht, dass mit unseren Autos zu maximieren."

Mit dieser Taktik gelang Williams in dieser Saison schon einmal ein Clou. In Spielberg gelang Massa und Bottas sogar die Qualifying-Dominanz. Smedley zieht daher den Vergleich: "Rein aus technischer Sicht und von den Ansprüchen der Strecke was Power, Widerstand und Effizienz angeht, ist es hier ähnlich wie in Österreich. Hier mussten wir aber mehr Fokus auf die Reifen legen und wie wir diese zum Arbeiten kriegen. Bevor wir her gekommen sind, haben wir schon ausgetüftelt, wie wir am besten den mechanischen Grip hinbekommen und haben jetzt eine ganz gute Idee davon, was sich im Qualifying gezeigt hat."

In Spielberg mussten sich die Williams-Piloten im Rennen dann geschlagen geben, in Sotchi soll sich das Blatt wenden. "In Österreich konnten wir die erste Startreihe erreichen, aber da konnten die Mercedes auch nicht wirklich an Q3 teilnehmen", so Smedley. "Hier konnten sie das und ich denke, dass wir da vielleicht sogar noch konkurrenzfähiger waren. Das macht uns sehr zuversichtlich."


Fotos: Williams, Großer Preis von Russland, Samstag


Mit Topspeed will Bottas dann im Rennen den Angriff auf die Silberpfeile wagen und auch Massa kann nach seinem vergeigten Qualifying vielleicht etwas zuversichtlicher auf den Grand Prix schauen. Von dem Brasilianer werden von Startplatz 18 aus zahlreiche Überholmanöver erwarten.