• 10.10.2005 09:44

  • von Fabian Hust

Dennis: Der Titel ging schon in Melbourne verloren

McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis über eine Saison, die man mit dem besten Auto aber ohne den Fahrer-WM-Titel beenden wird

(Motorsport-Total.com) - Dass McLaren-Mercedes derzeit den Ton in der Formel 1 angibt, ist jedem Beteiligten klar. Kimi Räikkönens Sieg vom 17. Startplatz in Suzuka war eine Gala-Vorstellung, die in die Geschichte der Formel 1 eingehen wird und die Ausnahmestellung des Paketes, bestehend aus Fahrer, Auto und Reifen, deutlich macht.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis mit Kimi Räikkönen

Ron Dennis weiß: Kimi Räikkönen fuhr in dieser Saison weltmeisterlich...

Trotz der Tatsache, dass der Rennstall in diesem Jahr zehn Siege einfahren konnte (Renault bisher sieben) und Kimi Räikkönen sieben Mal triumphieren konnte, geht der WM-Titel an Fernando Alonso, der sechs Mal ganz oben auf dem Podium stand. Nach sechs Siegen in Folge muss McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis einräumen, dass man den WM-Titel schon in der ersten Saisonhälfte verloren hat.#w1#

Los ging alles in Melbourne, wo Montoya und Räikkönen von den Startplätzen neun und zehn ins Rennen gingen und nur als Sechster und Achter ins Ziel kamen: "Der psychologische Rückschlag, dass es zur Hälfte der Qualifikation in Australien regnete, war größer, als wir das angenommen hatten", so der Brite gegenüber dem 'Australian'. "Die Motivation der Fahrer in den ersten Runden dieses Auftaktrennens war gemischt mit Frustration, sie kamen von der Strecke ab, demolierten ihre Autos und das wirkte sich auf die restlichen Überseerennen aus."

"Wir haben uns davon nie erholt." Ron Dennis

Es folgten Platz vier und neun für Montoya und Räikkönen in Malaysia, der dritte Rang für Kimi Räikkönen in Bahrain und der fünfte Rang für Montoya-Ersatz Pedro de la Rosa, bevor Räikkönen beim Europa-Auftakt in Imola mit einem Antriebswellendefekt ausrollte: "Wir haben uns davon nie erholt", so Dennis weiter. "Dort haben wir die Fahrermeisterschaft verloren. Wir hätten uns etwas mehr zusammenreißen müssen, hätten in den ersten paar Rennen mehr Risiken eingehen sollen."

Auch die zahlreichen Zuverlässigkeitsprobleme haben nicht geholfen, auch wenn diese bei Kimi Räikkönen meistens im Training auftraten. So hatte der WM-Zweite vier Motorschäden - zuletzt in Suzuka - zu beklagen, die aber nicht im Rennen zu einem Ausfall führten sondern "nur" zu einer Strafversetzung um zehn Plätze. Doch ohne Zweifel haben auch diese Probleme im Verlauf der Saison einige Punkte gekostet. So hat Räikkönen ein Rennen vor Saisonende 19 Punkte Rückstand auf Weltmeister Alonso.