• 17.11.2006 11:56

  • von Marco Helgert

Davidson: "Nun bin ich an der Reihe"

Nach fünf Jahren ohne Rennvertrag kam der Engländer nun für 2007 bei Super Aguri unter - das Testfahrerdasein ist beendet

(Motorsport-Total.com) - Nach Abschluss jeder Formel-1-Saison seit 2002 wurde es fast zu einem Ritual: Anthony Davidson suchte händeringend einen Stammplatz in der Formel 1. Von allen Seiten strömten Wellen des Lobes auf ihn ein, doch wenn es um einen Vertrag ging, stand er plötzlich wieder allein auf weiter Flur. Er verhandelte mit Williams, mit Jaguar war er sich für 2005 fast einig - doch das Team wurde verkauft. Bei Super Aguri wollte er schon 2006 fahren, doch man zog zunächst japanische Fahrer vor.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson

Anthony Davidson wird 2007 die britische Stammfahrerarmada verstärken

Nun endlich kann er die Wintervorbereitungen mit dem sicheren Wissen angehen, am 18. März in Melbourne in einem Formel-1-Boliden in der Startaufstellung zu stehen. "Es hat wirklich lang gedauert und nun wird ein Traum wahr", so Davidson gegenüber 'crash.net'. Von nun an wird er in seiner Karriere ein neues Kapitel eröffnen. "Man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, und nun bin ich an der Reihe!"#w1#

"Man möchte immer fahren, aber letztlich muss man seine Arbeit machen und das Beste dabei erreichen", fuhr er fort. "Es ist schon nicht einfach, ein Auto für die anderen zu entwickeln, auch wenn ich das Auto an den Freitagen fahren durfte. Jetzt werde ich natürlich auch noch testen, aber danach ist es auch das Auto sein, mit dem ich in den Rennen angreifen werde."

In den Vorjahren stieß er bereits bei einigen Teams die Türen auf, die danach doch wieder ins Schloss fielen. "Am nächsten war ich noch bei Jaguar Ende 2004 dran", erklärte er. "Das war nach meinem ersten Jahr als Freitagsfahrer. Wir waren einem Vertrag sehr nah, aber leider wurde das Team von Red Bull übernommen."

Aufgrund der Erfahrungen fühlte er sich auch bei den Verhandlungen mit Aguri Suzuki nicht sicher, zumal das Team zuvor immer wieder davon sprach, nur mit japanischen Fahrern antreten zu wollen. "Das Team ist in Japan sehr bekannt, daher war es zu Beginn sicher sinnvoll, mit zwei japanischen Fahrern anzutreten, um Sponsoren zu gewinnen", so der Engländer. In gewisser Weise halfen nun auch wieder Japaner mit. "Ich hatte zum Glück die Unterstützung von Honda, die mich hierher brachten."

Der Stammfahrervertrag wird vorerst nur für die Saison 2007 gelten - längere Verträge sind bei kleineren Teams ohnehin die Ausnahme. "Aber mein Vertrag mit Honda läuft ja auch weiter", so Davidson. "Ich gehöre also immer noch zur Honda-Familie." Honda stellt auch die Motoren für das Super Aguri F1 Team bereit.