• 18.01.2007 10:47

  • von Pete Fink

Davidson: Die beiden Minardi-Rennen waren ein Fehler

Anthony Davidson fuhr in der Formel 1 2002 zwei Rennen für das Minardi-Team, doch rückblickend bedauert er diesen Schritt

(Motorsport-Total.com) - Viele kennen Anthony Davidson nur als langjährigen Honda-Edeltester, der in Malaysia 2005 einmal die Chance hatte, den erkrankten Takuma Sato zu ersetzen, und der seinen Honda nach wenigen Kurven mit einem Motorschaden abstellen musste.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson

Anthony Davidson fuhr bereits 2002 zwei enttäuschende Rennen im Minardi

Aber Davidson fuhr bereits in der Saison 2002 an der Seite von Mark Webber zwei Rennen für das damalige Minardi-Team. Die beiden Rennen verliefen enttäuschend: Bei seiner Premiere in Ungarn schied der damals 23 Jahre alte Brite nach 58 Runden mit einem Dreher aus und im darauf folgenden Grand Prix von Belgien ereilte ihn in Runde 17 das gleiche Schicksal.#w1#

Minardi kam zu früh

"Minardi kam 2002 zu früh." Anthony Davidson

So ist es wenig verwunderlich, dass Davidson heute eher skeptisch zu den damaligen Einsätzen steht: "Ich war eigentlich immer der Meinung, dass die Minardi-Sache zu früh kam", erinnerte sich Davidson gegenüber 'autosport.com'. "Ich setzte mich mitten in der Saison in dieses Auto, das damals wirklich schwer zu fahren war, und das Ganze auch noch in Ungarn, auf einer der schwierigsten und technisch anspruchvollsten Strecken überhaupt."

Wie schlecht der Minardi war, zeigte Davidson-Vorgänger Alex Yoong, der sich aufgrund der damaligen 107-Prozent-Regel einige Male nicht für den Grand Prix qualifizieren konnte. "Zusätzlich waren die Umstände ziemlich bizarr, denn Alex Yoong konnte sich für die letzten Rennen überhaupt nicht qualifizieren und sie suchten jemanden, der ihn ersetzen würde. Sie konnten das deswegen machen, weil es so in seinem Vertrag stand. Also zahlten mein Management und ich um die 250.000 Britische Pfund (umgerechnet 380.000 Euro; Anm. d. Red.) für zwei Rennen. Nett. Zurückblickend denke ich, dass das ein Fehler war."

Jung und naiv

"Das war nicht gut für meine Karriere." Anthony Davidson

Auf die Frage, warum er denn dieses Risiko überhaupt eingegangen ist, antwortete Davidson ehrlich, er sei damals "jung und etwas naiv" gewesen. Denn die Problematik ist natürlich, dass über seine beiden Kurzauftritte in der Weltöffentlichkeit der Formel 1 eine sofortige Einschätzung seiner fahrerischen Qualitäten geschah. Der 27-Jährige ist sich sicher, dass sowohl er, als auch Teamkollege und damaliger Minardi-Platzhirsch Mark Webber sehr unterschätzt wurden.

"Im Qualifying nur viereinhalb Zehntel hinter Mark gewesen zu sein, war recht gut, wie ich auch heute noch denke. Aber du wirst halt nach zwei Rennen beurteilt, und das lief sehr unglücklich für mich. Und das war für meine Karriere auch nicht besonders gut. Daher bin ich wirklich glücklich darüber, dass ich jetzt eine ganze Saison fahren kann. Ich kann jetzt zeigen, was ich mit einem Auto machen kann, das ich gut kenne. Ich habe jetzt auch eine Menge Erfahrung und erwarte mir nicht viele Probleme", meinte er abschließend.