• 02.10.2014 10:11

  • von Dominik Sharaf

Daueroptimist Grosjean: "Immer noch ein toller Job"

Die Lotus-Krise hat dem Franzosen seine Zuversicht nicht geraubt - Er erinnert an seine Karriere mit Höhen sowie Tiefen und blickt auf die Saison 2015

(Motorsport-Total.com) - Noch in der vergangenen Saison schien Romain Grosjean das Talent, das ihm immer nachgesagt wurde, endlich auf die Strecke zu bringen. Der Franzose war insbesondere zum Jahresende in Sachen Tempo auf Augenhöhe mit Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen, doch mit der Krise des Lotus-Teams ist auch sein Stern gesunken. Trotzdem bleibt Grosjean optimistisch: "Vorne zu fahren macht mehr Spaß, trotzdem habe ich immer noch einen tollen Job", erklärt er im Vorfeld des Japan-Grand-Prix.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean kann auch in Krisenzeiten noch herzhaft lachen Zoom

Der 28-Jährige weiß genau, wovon er spricht, schließlich war er während seiner ersten Zeit beim damaligen Renault-Team im Nebenberuf weiter Bankangestellter. "Man wacht morgens auf und ist noch immer Formel-1-Fahrer. Es hat für mich verdammt lange gedauert, das zu erreichen", unterstreicht Grosjean und erinnert daran, dass seine Karriere vor dem Aus stand und er sich durch diverse Nachwuchsklassen zurückarbeiten musste: "Einmal habe ich das verloren. Dann erkennt man, wie sehr man es mag. Auch wenn die Zeiten hart sind, gebe ich 100 Prozent."

Das wurde in Singapur hörbar, als er sich beim Team über die fast täglich grüßenden technischen Probleme am chronisch kränkelnden Renault-Antriebsstrang beklagte: "Ein Teil dieses Funkspruchs war Frust, der sich seit Jahresbeginn aufgestaut hat", erklärt Grosjean, der unter Vollast Dampf ablassen musste: "Singapur ist fahrerisch die härteste Strecke, man gibt im Qualifying 120 Prozent und fährt so nahe wie möglich an Mauern - und dann versagt auf der Geraden der Motor. Natürlich war ich da nicht glücklich."

Dennoch hat Daueroptimist Grosjean die Hoffnung nicht aufgegeben und will noch 2014 mit den Schwarz-Goldenen weiter vorne angreifen: "Seit Singapur läuft es besser, das Auto ist konkurrenzfähiger. Bis zum Saisonende kommen ein paar Updates", blickt der 28-Jährige voraus. Sein Verbleib in Enstone ist nicht wasserdicht, trotzdem visiert er die kommende Saison an: "Auch wenn es nur kleine Teile sind, können sie einen großen Unterschied machen. Der Schlüssel für Lotus ist es, Probleme in den Griff zu bekommen und sich auf 2015 vorzubereiten."