• 28.09.2006 17:57

"Das wollte Schumacher nicht auf sich nehmen"

'F1Total.com'-Experte Marc Surer glaubt, dass Michael Schumacher einen gleichberechtigten Teamkollegen wie Kimi Räikkönen nicht akzeptiert hätte

(Motorsport-Total.com) - Es ist kein Geheimnis, dass Michael Schumacher mit seiner Zukunftsentscheidung am liebsten noch bis nach dem Saisonfinale gewartet hätte, doch der siebenfache Weltmeister wurde von Ferrari nach dem Grand Prix der USA Anfang Juli um ein möglichst rasches Ja oder Nein zu einer weiteren Formel-1-Saison gebeten.

Titel-Bild zur News: Marc Surer

Marc Surer glaubt, dass Schumacher nicht gegen Räikkönen antreten wollte

Zu jenem Zeitpunkt war längst klar, dass Kimi Räikkönen zu den Roten aus Maranello stoßen würde, doch Felipe Massa sah sich bereits nach eventuellen Alternativen um, falls Schumacher doch bleiben sollte. Ferrari-Teamchef Jean Todt wiederum wollte nicht das Risiko eingehen, am Ende beide aktuellen Piloten zu verlieren, weshalb er sich gewissermaßen unter Zugzwang sah und seine Nummer eins ein wenig drängen musste.#w1#

Offiziell wird dieses Szenario zwar weiterhin dementiert, heißt es, dass sich Schumacher alle Zeit der Welt hätte lassen können, doch 'F1Total.com'-Experte Marc Surer ist sich sicher, dass auch noch andere Faktoren im Spiel waren: "Da ist etwas dran", spekulierte er in einem Interview mit 'stern.de'. "Ich weiß aus sicherer Quelle, dass Kimi Räikkönen bei Ferrari - auch wenn Schumacher weitergemacht hätte - den Nummer-eins-Status bekommen hätte."

"Ferrari wäre erstmals nach langer Zeit mit zwei gleichberechtigten Piloten in die Saison gegangen." Marc Surer

"Bisher war das immer anders. Jeder Fahrer, der bei Ferrari in der Vergangenheit unterschrieben hat, wusste, dass er hinter Michael nur die Nummer zwei ist. Kimi hat das logischerweise nicht akzeptiert. Man hat Schumacher dann mitgeteilt, dass Räikkönen so einen Vertrag niemals unterschreiben würde. Ferrari wäre erstmals nach langer Zeit also wieder mit zwei gleichberechtigten Piloten in die Saison gegangen. Das wollte Schumacher einfach nicht auf sich nehmen", so der Schweizer.

Vom Schumacher-Lager wird diese Darstellung so nicht anerkannt, allerdings gibt Manager Willi Weber inzwischen immerhin zu, dass sich sein Schützling lieber erst später entschieden hätte. Allerdings steht auch fest: Im Gegensatz zu Berichten, wonach Ferrari den 37-jährigen Altstar gar nicht mehr weiterverpflichten wollte, hätte Schumacher jederzeit an Bord bleiben können, wenn auch nicht als alleinige Nummer eins im Team.