• 10.07.2005 11:57

  • von Marco Helgert

Damon Hills gemeinsamer Nenner

Damon Hill resümiert die letzten Jahre seiner Formel-1-Karriere noch einmal: seine Absage an McLaren und das schwierige letzte Jahr

(Motorsport-Total.com) - Damon Hill zählt zu jenem erlauchten Kreis der Rennfahrer, die sich Formel-1-Weltmeister nennen können. Doch richtig wohl fühlte sich der Engländer in dieser Rolle nie - abgesehen von dem Moment, in dem er den Titel einfuhr. "Es ist ein enger Wettbewerb", so der heute 44-Jährige gegenüber 'Autosport-Atlas', "und es ist fantastisch, ihn zu gewinnen."

Titel-Bild zur News: Damon Hill

Damon Hill sieht man seit 1999 nur noch sehr selten in einem Rennoverall

Aber: "Das bedeutet nichts Weiteres, als das man an diesem Ort zu genau jener Zeit alle um einen herum besiegt hat", fuhr er fort. "Wenn man das immer und immer wieder schafft, wie ein Michael Schumacher, dann wird man als speziell angesehen." Diese Chance aber hatte Hill nie. Als er 1996 im Williams-Renault den Titel einfuhr, wusste er bereits, dass er sein Cockpit bei WilliamsF1 an Heinz-Harald Frentzen verlieren würde.#w1#

Der Engländer fand bei Arrows Unterschlupf und blieb bis zu seinem Heimrennen in Silverstone ohne Punkte. "Ich habe nicht daran geglaubt, dass ich noch eine weitere Meisterschaft gewinnen würde, dafür hätte ich den Platz bei McLaren für 1998 gebraucht", erklärte er. "Aber daraus wurde nichts, denn ich hatte das Gefühl, dass das Angebot nicht berücksichtigte, dass ich bereits eine Meisterschaft gewonnen hatte."

"Der Nummer-1-Fahrer zu dieser Zeit war Mika Häkkinen. Wenn ich den angebotenen Vertrag angenommen hätte, wann wäre ich zu einem unerwünschten Fahrer gestempelt worden, und das wäre falsch gewesen", so Hill weiter. "Aber ich bedauere das nicht, denn ich ging dann zu Jordan und gewann für sie den ersten Grand Prix."

Auch ohne eine erneute Chance auf den großen Erfolg blickt er zufrieden auf seine Formel-1-Karriere. "Ich habe in einem Williams gewonnen, habe fast mit einem Arrows gewonnen und habe mit Jordan gesiegt. Ich habe das Gefühl, dass es vielleicht einen gemeinsamen Nenner bei all diesen Ergebnissen gibt. Aber als ich die Chance nicht mehr hatte, wieder Weltmeister zu werden, fragte ich mich, ob ich weitermachen sollte."

Spätestens 1999, in seiner letzten Formel-1-Saison, wurde deutlich, dass der Engländer mit seiner Karriere schon abgeschlossen hatte. "1999 ging alles bergab, ich wollte aufhören", so Hill. "Ich wollte beim Britischen Grand Prix aufhören, aber auf einmal wurde alles politisch und streitsüchtig." Letztlich blieb er bis zum Jahresende. "Aber ich bin froh, dass nichts passiert ist, denn ich wollte einfach nur aufhören."