Damon Hill verteidigt Alonso-Taktik: "Das muss Teil des Sports sein"

Formel-1-Experte Damon Hill sieht die Strafe für Fernando Alonso in Melbourne kritisch - Wie er die Situation zwischen ihm und George Russell bewertet

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso musste seine Taktik, George Russell in der Schlussphase des Australien-Grand-Prix auszubremsen, am Ende teuer bezahlen. Weil er damit einen Unfall des Mercedes-Konkurrenten auslöste, wurde der Aston-Martin-Pilot nachträglich bestraft und fiel von Platz sechs auf acht zurück.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, George Russell

Fernando Alonso und George Russell kämpften in Melbourne um Platz sechs Zoom

Für Damon Hill unverständlich. Aus seiner Sicht gehören solche Aktionen zum Sport einfach dazu. Im Podest F1 Nation analysiert er die Situation vor Kurve 6, wo Alonso unerwartet früh verzögerte, wie folgt: "George hat das kalt erwischt."

"Für mich sah es so aus, als ob er sehr überrascht war, dass er so schnell auf Fernando auflief. Das Tempo, mit dem die Lücke zuging, war hoch. Oder er war einfach zu nah dran, er hat zu hart gepusht und bekam Untersteuern", so Hill.

Doch wäre das wirklich der Fall gewesen, dann hätte Alonso eigentlich keine Strafe bekommen dürfen. Aber natürlich hat auch er seinen Teil zu dem, was passiert ist, beigetragen. "Ich denke, dass wir hier in den schwierigen Bereich kommen, was Rennsport und was hinterhältige Tricks sind", räumt Hill ein.

"Wir müssen davon ausgehen, dass die FIA die Leute davon abhalten will, Dinge zu tun, die potenziell gefährlich sind." Und genauso begründeten die Rennkommissare auch ihr Urteil: Sie bezeichneten Alonsos Manöver als "potenziell gefährlich".

"Aber es ist nun mal gefährlich! Autorennen sind gefährlich", sagt Hill und sieht auch Russell in der Pflicht. "Man muss wachsam sein, wenn man jemanden überholen will."

"Wenn man jemanden verfolgt, muss man darauf gefasst sein, dass er Dinge tut, die gerissen sind. Ich denke, das muss einfach zum Sport dazugehören. Man muss sich vor einer Person in Acht nehmen, weil sie in Form ist oder clever oder was auch immer."

"Ich glaube einfach, dass die Idee, dass man die Leute davon abhalten muss, etwas Unerwartetes zu tun, nicht wirklich dem Rennsport entspricht", betont Hill.