• 07.07.2006 10:13

  • von Marco Helgert

Coulthards Vermeidungstaktik

Der Red-Bull-Pilot war in Indianapolis weit von einer aggressiven Renntaktik entfernt, vielmehr versuchte er, Schwierigkeiten zu umgehen

(Motorsport-Total.com) - Ein wirklich erfolgreiches Rennen war der US-Grand-Prix für David Coulthard nicht. Der Schotte kam zwar als Siebter ins Ziel und holte weitere zwei Punkte für Red Bull Racing, doch bei nur neun Fahrzeugen, die das Rennen beendeten, war dies eine magere Ausbeute. Mehr war aber nicht möglich, denn reifen- und motorenseitig war er zu stark eingeschränkt.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard: Mit Geduld fuhr er in Indianapolis zwei Punkte ein

Von Startplatz 17 kommend blieb ihm kaum eine andere Wahl, als mit vollem Tank so lange es geht zu fahren. 47 Runden dauerte es, bis der Schotte die Boxen ansteuerte. "Das war schon eng, man bewegt sich auf unbekanntem Terrain, denn niemand fuhr bisher so lange mit einem Michelin-Reifen in Indy", erklärte er 'SpeedTV'.#w1#

Vor allem der linke Hinterreifen, jener Pneu also, der 2005 für die Reifenschäden sorgte, sah besonders mitgenommen aus. Doch auch der Ferrari-Motor des Schotten hinderte ihn daran, noch weiter nach zu vorn kommen. "Man muss sich die Leistung aufheben und sie erst kurz vor dem Boxenstopp einsetzen"; erklärte er.

"Als ich begann, gab es so etwas nicht", fuhr er fort. "Es war einfach ein Motor, der entweder lief oder auch nicht. Heute gibt es langsame und schnelle Einstellungen." Doch auch das konservative Fahren ermöglichte es Vitantonio Liuzzi im Toro Rosso nicht, Coulthard zu bedrängen. Die schwierigste Phase war jedoch der Rennstart, denn auch der Schotte wurde in die Startkollisionen fast mit hineingezogen.

"Es war sehr eng", erklärte er. "Ich war außen neben Christian und sah Tonio noch weiter außen aufkommen. Ich sehe es in Indy so wie in Kanada, ich nehme also in Kurve eins keine Risiken auf mich. Wir haben da schon so viele Unfälle gesehen. Ich erkannte, dass ich nicht genug Positionen gutmachen konnte, also bremste ich früh und blieb in der Mitte des Kurses."

"Doch selbst da schossen einige noch an mir vorbei und knallten in den Unfall mit hinein. Genau erklären kann ich das nicht", so Coulthard. "Ich hielt ja fast an, wartete, bis alle durch das gegenseitige Kollidieren stehen geblieben waren, und hoffte, dass mein Auto nicht getroffen wurde."