• 23.12.2013 13:22

  • von Timo Pape

Coulthard: Mercedes muss sich universell beweisen

Nach einer erfolgreichen Saison 2013 sieht sich Mercedes 2014 einer deutlich größeren Erwartungshaltung gegenüber - Führung und Fahrer müssen sich beweisen

(Motorsport-Total.com) - Mercedes zählt seit diesem Jahr zur Spitzengruppe der Formel 1. Nach drei schwierigen Anfangsjahren hat sich das Team eindrucksvoll zur Vizemeisterschaft in der Konstrukteurswertung gekämpft und verdiente sich somit das vielzitierte Prädikat "best of the rest" - hinter einem überlegenen Red-Bull-Team. Dieses neue Standing bürdet Mercedes allerdings auch eine ganz neue Erwartungshaltung für die kommende Saison auf: Ab 2014 gilt es, sich zu beweisen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton erlebte eine erste Mercedes-Saison mit Höhen und Tiefen Zoom

Auf der einen Seite betrifft das die Führungsetage des deutschen Rennstalls. Mit dem Ausscheiden von Teamchef Ross Brawn zum Jahreswechsel verliert Mercedes eine äußerst erfahrene und talentierte Führungskraft. Diese Lücke sollen ab der kommenden Saison Paddy Lowe und Toto Wolff ausfüllen. Ex-Formel-1-Pilot David Coulthard hat jedoch noch leise Zweifel, ob die beiden Brawn adäquat ersetzen können: "Bei Mercedes lief politisch nicht immer alles reibungslos, jetzt müssen Toto Wolff und Paddy Lowe beweisen, dass sie diesen Job beherrschen", meint der Schotte in seiner Kolumne bei der 'BBC'.

"Lowe wird verantwortlich sein für das Sportliche und die technischen Aspekte des Teams. Ich habe mit ihm bei McLaren zusammengearbeitet, in dieser Hinsicht ist er wirklich stark - er würde es ohne jeden Zweifel in mein Dreamteam schaffen. Aber politisch muss er noch beweisen, dass er so geschickt ist wie Ross Brawn und dass er Menschen führen kann", gibt Coulthard zu bedenken. "Und auch Wolff ist als Spitze der finanziellen und politischen Angelegenheiten eines Teams noch sehr unerfahren in der Formel 1."

"Zweifelsohne hätte er im Red Bull ein paar Rennen gewonnen und vielleicht sogar um den Titel gekämpft." David Coulthard

Brawn habe allein schon physisch eine äußerst imposante Präsenz, zudem habe seine Stimme eine Menge Gewicht. "Es wird interessant zu sehen, wie Lowe und Wolff in seine Fußstapfen treten werden", findet Coulthard. Doch nicht nur von der Mercedes-Führung erwartet der 42-Jährige im kommenden Jahr eine Leistungsbestätigung: Auch die Fahrer werden 2014 eine starke Performance zeigen müssen. Besonders Lewis Hamilton, der eine Saison mit vielen "Höhen und Tiefen" hinter sich habe, stehe im Fokus.


Fotostrecke: Alle Sieger unter Ross Brawn

"Zweifelsohne hätte er im Red Bull ein paar Rennen gewonnen und vielleicht sogar um den Titel gekämpft", meint Coulthard. "Aber ich bleibe bei meiner These, dass er zu diesem Zeitpunkt seiner Karriere einfach deutlich emotionaler in seinen Handlungen ist, als er es vielleicht sein sollte. Möglicherweise hängt das mit seinem neuen Leben in Wohlstand und Unabhängigkeit zusammen." Nun müsse Hamilton aber zeigen, dass er ähnlich konstante Leistungen abliefern kann, wie sie Sebastian Vettel und Fernando Alonso bereits bewiesen haben.