• 16.07.2013 13:51

Cockpits: Was macht Räikkönen? Was wird aus Hülkenberg?

Das Fahrerkarussell setzt sich langsam in Bewegung: Alle warten auf die Entscheidung von Kimi Räikkönen - Geht der Iceman zu Red Bull?

(Motorsport-Total.com/SID) - Alle Augen sind auf Kimi Räikkönen gerichtet. Wann legt der "Iceman" im Cockpit-Poker endlich seine Karten auf den Tisch? Red Bull will den Finnen als Nachfolger von Mark Webber an die Seite von Weltmeister Sebastian Vettel holen. Doch der coole Lotus-Pilot tut, was er am besten kann: Ruhig bleiben und abwarten. Und versetzt so die Formel-1-Branche langsam in Aufregung, denn Räikkönen wird mit seiner Entscheidung eine Kettenreaktion in Gang setzen: Was wird aus Nico Hülkenberg? Auch Adrian Sutil hofft auf einen schnelleren Wagen.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Winkt der Iceman seinem Lotus-Team noch einmal zum Abschied? Zoom

"Ich weiß noch nicht, was ich nächstes Jahr tun werde", wird Räikkönen nicht müde zu behaupten. Aber das entspricht natürlich nur halb der Wahrheit. Ehrlicher ist da schon dieser Satz: "Ich kann machen, was immer ich will", sagt der 33-Jährige, "ich habe keinen Vertrag - das ist kein Geheimnis. Ich habe zwei, drei Optionen auf dem Tisch."

Lotus hofft weiter auf einen Verbleib seines Starpiloten. "Wir kämpfen hart, um Kimi zu behalten. Wir tun alles, was in unserer Macht steht", sagt Teamchef Eric Boullier. Bis August soll er sich entscheiden. Doch zieht der schweigsame Finne wirklich die Wohlfühloase bei Lotus dem schnellsten Auto des Feldes vor?

Auch die Zukunft von Nico Hülkenberg hängt von der Antwort auf diese Frage ab. Der Emmericher gilt als erster Kandidat auf die Räikkönen-Nachfolge bei Lotus, sollte der Finne bei Red Bull das Traumduo mit seinem Kumpel Vettel perfekt machen. Hülkenberg hat bei Sauber zuletzt auf sein Gehalt warten müssen und soll bei Lotus schon eine Sitzprobe gemacht haben.

Zudem musste Sauber dem erst 17-jährigen Russen Sergei Sirotkin ab 2014 ein Cockpit versprechen, damit drei russische Investoren das finanziell angeschlagene Schweizer Team vor dem Aus retten. Offiziell will Sauber Hülkenberg natürlich halten. Teamchefin Monisha Kaltenborn sagt aber auch: "Er leistet fantastische Arbeit, doch wir stehen grundsätzlich niemandem im Weg." Damit wird ein Wechsel immer wahrscheinlicher.


Fotos: Sebastian Vettel in der Seifenkiste


Hülkenberg selber hält sich bedeckt. "Es ist im Moment keine leichte Situation", sagt der 25-Jährige über den Cockpit-Poker. Alle sind irgendwie ein bisschen nervös und wollen sich nicht in die Karten schauen lassen. Wer zuerst seine Maske fallen lässt, könnte am Ende als Verlierer dastehen. Doch selbst, wenn Räikkönen nicht zu Red Bull geht, ist die Tür für Hülkenberg bei Lotus nicht zu. Das Team ist chronisch unzufrieden mit Romain Grosjean, der die Möglichkeiten des Wagens viel zu selten nutzt.

Eine weitere Option wäre eventuell Ferrari. Felipe Massas Vertrag bei der Scuderia läuft Ende der Saison aus, und schon im Vorjahr flirteten die Italiener mit Hülkenberg. Doch auch Adrian Sutil hat mit starken Leistungen bei Force India auf sich aufmerksam gemacht und eine Art Bewerbung an Ferrari und Red Bull geschickt. "Klar ist das interessant. Ich glaube, es bewerben sich viele", sagt der Gräfelfinger. Neben Räikkönen gilt weiter Daniel Ricciardo (Toro Rosso) als möglicher Vettel-Partner bei Red Bull. Der Australier darf beim Young-Driver-Test in Silverstone (17. bis 19. Juli) bei den großen Bullen vorfahren und zeigen, was er kann.

Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg steht bei Sauber vor einer ungewissen Zukunft - wieder einmal Zoom

Branchen-Primus Vettel bleibt in der aufkommenden Hektik um die Verpflichtung seines neuen Kollegen ganz gelassen. "Wer es wird, ist letzten Endes egal. Wenn man den Anspruch hat, alle zu schlagen, dann ist es egal, ob sie im eigenen Team fahren oder in einem anderen", sagt der Heppenheimer und spricht sich erneut für seinen Kumpel Kimi aus: "Ich kenne ihn sehr gut und komme gut mit ihm aus." Jetzt muss nur noch Räikkönen seine Karten auf den Tisch legen.

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