Christian Horner: Verstappen darf seine Fahrweise nicht ändern!

Schnell und spektakulär oder doch rücksichtslos und gefährlich? Christian Horner bricht eine Lanze für Max Verstappen und fordert mehr Anerkennung

(Motorsport-Total.com) - Ist Max Verstappen ein Entertainer auf vier Rädern oder eine latente Gefahr für seine Mitstreiter? Über diese Frage streiten Formel-1-Fans und -Experten beinahe an jedem Rennwochenende. Am reinen Speed des Niederländers gibt es keinen Zweifel, dieser liegt ganz weit vorne im aktuellen Fahrerfeld. Red-Bull-Teamchef Christian Horner hat nun eine Lanze für seinen Fahrer gebrochen und nimmt ihn gegen Kritik in Schutz.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen, Christian Horner

Max Verstappen sieht sich immer wieder deutlicher Kritik ausgesetzt Zoom

"Ich finde, dass er manchmal zu hart angegangen wird", sagt Horner. Verstappen fühle sich "angegriffen", wenn Aktionen von ihm anders bewertet würden als vergleichbare Situationen von anderen Fahrern. Der 24-Jährige selbst hatte vor dem Finalwochenende in Abu Dhabi bereits erklärt, dass er sich etwa von den Stewards ungerecht behandelt fühlt.

Immer wieder war er in der laufenden Saison mit Lewis Hamilton auf der Strecke aneinandergeraten. Für die einen war es stets erfrischendes, tolles, spektakuläres Racing. Für die anderen hingegen kopfloses, rücksichtsloses oder auch teils gefährliches Verhalten. So etwa in Monza, in Brasilien oder auch in Saudi-Arabien.

Horner: Verstappen-Ruf nur eine "Erzählung"

"Ich denke, das Problem bei Max ist, dass alle Augen auf ihn gerichtet sind. Er steht im Scheinwerferlicht, er fährt an der Spitze und duelliert sich mit einem siebenmaligen Weltmeister", meint Horner. Diese "Anschuldigungen" gegen Verstappen, wie sie Horner nennt, seien eine "Erzählung, die vorangetrieben wird, um den Druck auf ihn zu erhöhen", glaubt er.

Allerdings werde das laut Horner nicht funktionieren. "Er ist fantastisch gefahren. Max fährt auf eine Art, die Leidenschaft entzündet. Das hat neue Fans zu diesem Sport gebracht", sagt Horner, der deshalb festhält: "Wir wollen nicht, dass er etwas ändert. Wir wollen, dass er diese Art beibehält, die ihn an den Rand dieser Weltmeisterschaft geführt hat, um die er mit Lewis kämpft."


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Statt Verstappen für seine Fahrweise zu kritisieren, sollte man lieber bedenken, wie viele Fans er mit seinen Vorstellungen anlockt. "Es ist toll, dass neue und junge Fans in diesen Sport kommen. Und das passiert zu einem großen Teil wegen ihm und seiner Fahrweise, dank der er es mit dem größten Fahrer aller Zeiten, dem erfolgreichsten, dem größten Champion aufnehmen konnte", stellt Horner klar.

Nicht nur deshalb verdiene Verstappen Anerkennung, sondern auch dafür, wie er der mentalen Belastung standgehalten habe. "Der mentale Druck ist immens für einen jungen Mann, der so unter Beobachtung steht. So, wie er sich verhalten hat, wie er damit umgegangen ist, ist es richtig, dass er sich durch einige dieser Entscheidungen angegriffen fühlt", führt er mit Blick auf manches Urteil der Rennkommissare aus.