• 12.05.2012 16:19

  • von Stefan Ziegler

Caterham: Gute Balance, schlechte Balance

Witali Petrow ließ in der Qualifikation von Spanien seinen Caterham-Teamkollegen Heikki Kovalainen und die direkte Konkurrenz klar hinter sich

(Motorsport-Total.com) - Das Minimalziel erreicht: Caterham setzte sich in der Qualifikation von Spanien gegen die direkte Konkurrenz von Marussia und HRT durch und etablierte sich damit einmal mehr als bestes der drei jüngsten Formel-1-Teams. Witali Petrow und Heikki Kovalainen blieben jedoch recht deutlich hinter den Mittelfeld-Rennställen zurück und hatten keine Chance auf den Einzug in die zweite Runde.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen und Team Caterham ließen ihre direkten Gegner hinter sich

Petrow brummte seinem erfahreneren Teamkollegen in 1:25.277 Minuten einen Rückstand von rund zwei Zehntelsekunden auf, während Kovalainen etwa eine Sekunde vor Charles Pic (Marussia) und sogar fast zwei Sekunden vor Pedro de la Rosa (HRT) lag. Die beiden Caterham-Piloten ziehen nach den Positionen 19 und 20 allerdings ein unterschiedliches Fazit zum Formel-1-Qualifying in Barcelona.

"Ich bin sehr zufrieden mit der heutigen Leistung", sagt Petrow. "Es fühlt sich klasse an, wenn im Qualifying alles stimmt. Ich möchte mich beim Team für die gute Arbeit bedanken. Sie haben mir dabei geholfen, eine so gute Schlussrunde hinzukriegen. Es war sogar noch etwas mehr Zeit drin, doch im zweiten Sektor unterlief mir ein kleiner Fehler, der mich vielleicht zwei, drei Zehntel kostete."

Petrow ist sehr zufrieden, Kovalainen nicht ganz

"Zwischen dem dritten Freien Training und dem Qualifying hatten wir jedenfalls eine gute Balance auf den weichen Reifen und eine gute KERS-Einstellung gefunden, sodass ich alles herausholen konnte. Es ist schön, zu sehen, dass sich das mit einer so guten Leistung bezahlt macht", meint der Russe. Petrow geht positiv gestimmt in den Grand Prix von Spanien: "Vor uns liegt ein interessantes Rennen."

"Ich denke, vieles wird davon abhängen, die Hinterreifen bestmöglich zu nutzen. Und wir haben in dieser Saison bereits gesehen, dass wir sonntags mit den Autos vor uns kämpfen können. Hoffentlich lässt sich die Leistung vom Samstag also auf den Sonntag übertragen. Und dann schauen wir einmal, was passiert", erklärt der Caterham-Pilot und übergibt das Wort an seinen finnischen Stallgefährten.

Dieser versprüht nicht gerade Euphorie, klingt aber auch nicht bitter enttäuscht. "Ich bin nicht unzufrieden mit der Leistung in der Qualifikation, doch wir hätten an diesem Nachmittag sicher mehr aus dem Auto herausholen können", sagt Kovalainen. "In Kurve drei machte ich einen Fehler, der mich etwas Zeit kostete. Insgesamt fand ich an diesem Wochenende aber kein gutes Setup."

Caterham startet gut ins spanische Wochenende

"Wir probierten einige unterschiedliche Dinge aus, um eine ordentliche Balance zu erzielen, erwischten vor der Qualifikation aber keinen guten Kompromiss. Das lassen wir nun hinter uns und widmen uns vielmehr dem Sonntag", meint er. "Dort wollen wir eine ähnliche Leistung zeigen wie schon in den vier Auftaktrennen. Wenn wir die Reifen schonen können, sollte es okay sein."

Der Technische Direktor des Teams, Mark Smith, stimmt zu. "Wir denken schon an das Rennen", sagt der Brite. "Dann werden die Reifen der entscheidende Faktor sein. Wir haben schon gezeigt, dass wir sonntags mit einigen Autos vor uns kämpfen können. Ich denke, ein sorgfältiges Reifen-Management und eine gute Boxenstopp-Strategie sollte uns die Chance bieten, eine gute Leistung zu zeigen."


Fotos: Caterham, Großer Preis von Spanien


Eine eben solche meint Smith bereits im Zeittraining gesehen zu haben. "Ich denke, dass wir an diesem Nachmittag wahrscheinlich nahe dran waren, so viel Leistung wie möglich aus den Autos herauszuholen. Beide Fahrer hätten vielleicht ein paar weitere Zehntelsekunden finden können. Ich bin jedoch zufrieden mit ihren Leistungen", erklärt Smith beim Europaauftakt der Formel 1.