Caterham: Ericssons Unerfahrenheit, Kobayashis Technik-Pech

Kamui Kobayashi konnte das ganze Wochenende über nicht viel ausprobieren - Marcus Ericsson mit den Problemen eines Rookies gegen die Mauer

(Motorsport-Total.com) - Bei Qualifying zum Grand Prix von Malaysia blieb Caterham unter den eigenen Erwartungen. Das Team hatte schon von der ersten Trainingseinheit am Freitag an immer wieder mit Problemen an der Antriebseinheit zu kämpfen und konnte deshalb nicht optimal vorbereitet in die Qualifikation starten. Am Ende blieb Platz 22 für Marcus Ericsson; Kamui Kobayashi schaffte es mit einer Zeit von 2:03.595 Minuten immerhin, sich vor Max Chilton zu qualifizieren.

Titel-Bild zur News: Marcus Ericsson

Der Caterham von Marcus Ericsson nach dessen Kontakt mit der Mauer Zoom

"Wegen weiterer Probleme am Auto konnten wir im dritten Freien Training nur sieben Runden fahren. Doch trotz dieser wenigen Fahrzeit konnten wir ein paar Fortschritte machen", beschreibt Kobayashi die Ausgangslage, die dem Team so große Hoffnung auf einen erfolgreicheren Samstagnachmittag gemacht hatte. "Mit den Daten, die wir von meinem Teamkollegen erhalten haben, waren wir in der Lage, das Auto für die Qualifikation abzustimmen." Dann kam aber schnell die Ernüchterung.

"Im Qualifying sind wir, wie das gesamte Fahrerfeld, auf Intermediates rausgefahren. Doch so sehr ich auch Druck gemacht habe, ich konnte nicht mehr aus dem Auto herausholen. Ich habe vor allem die Intermediates nicht in ihren optimalen Arbeitsbereich bekommen." Der Japaner ist seinem Team trotzdem sehr dankbar: "Wenn man bedenkt, wie wenige Runden wir am ganzen Wochenende gefahren sind und welche Probleme wir noch am Vormittag hatten, haben wir es der harten Arbeit des Teams zu verdanken, dass wir überhaupt am Qualifying teilnehmen konnten."

Ericsson erst vielversprechend unterwegs

Am Samstagvormittag war es für Teamkollege Ericsson noch besser gelaufen: "Nach den ersten Runden im dritten Freien Training haben wir gemerkt, dass wir über Nacht gute Fortschritte im Umgang mit der Antriebseinheit und dem Fahrverhalten gemacht haben", beschreibt der Schwede. Als es danach allerdings zu regnen begann, realisierte der Rookie schnell, dass er vor einer neuen Herausforderung steht: "Das war meine erste Fahrt überhaupt unter diesen Bedingungen in der Formel 1 und deshalb eine völlig neue Erfahrung für mich."


Fotos: Caterham, Großer Preis von Malaysia, Samstag


"Ich habe mit jeder Runde mehr gelernt", beschreibt er seine ersten Gehversuche auf nassem Asphalt, die mit Startschwierigkeiten begannen und schließlich abrupt endeten. "Mein Auto ging schon beim Warten in der Boxengasse aus. Wir haben es aber in der Garage schnell wieder zum Laufen bekommen. In meiner letzten schnellen Runde habe ich dann einen Fehler im ersten Sektor begangen und habe den Unfall gebaut." Ericsson schlug hart in die Mauer ein. 35 Sekunden vor Ende von Q1 wurden deshalb die roten Flaggen geschwenkt.

Der 23-Jährige entschuldigt sich sogleich für seinen Fahrfehler: "Für das Team tut es mir sehr leid. Sie haben das ganze Wochenende über so hart an den Problemen gearbeitet, die wir hatten, und jetzt haben sie noch einmal die Arbeit, um das Auto für morgen wieder hinzubekommen."

Augen nach vorn gerichtet

Auch Renault-Supportchef Cedrik Staudohar kann dem Qualifying nichts Positives abgewinnen: "Es war ein enttäuschender Tag und ich muss zugeben, dass wir mehr erwartet hatten. Manchmal gibt einem der Regen die Möglichkeit, weiter vor zu kommen, aber das war heute leider nicht der Fall. Mit den Antriebseinheiten lief eigentlich alles problemlos, aber die Bedingungen waren sehr schwierig. Hoffentlich können wir von dieser Position aus morgen noch etwas reißen."

"Ich möchte nur die Chance bekommen, ordentlich Rennen zu fahren." Kamui Kobayashi

Beide Fahrer blicken dem Sonntagnachmittag ein weniger positiver entgegen: "Jetzt konzentrieren wir uns auf morgen und hoffen, dass wir das Rennen beenden können. Wenn es wie heute regnet, kann alles passieren - ich möchte nur die Chance bekommen, ordentlich Rennen zu fahren", sagt Kobayashi. Und Ericsson glaubt weiter an sein Team: "Ich weiß, dass sie alles geben werden und wir morgen wieder imstande sind, anzugreifen."