• 05.11.2010 21:29

  • von Dieter Rencken

Button: "Wir haben ein gutes Rennauto"

Jenson Button fährt nicht mehr auf WM-Kurs und kann daher auch einem siebten Platz im Freitagstraining in São Paulo etwas Positives abgewinnen

(Motorsport-Total.com) - Aus dem WM-Fünfkampf hat sich Jenson Button mit 42 Punkten Rückstand de facto schon verabschiedet, denn wenn er zumindest seine theoretische Chance noch wahren möchte, muss er den Grand Prix von Brasilien unbedingt gewinnen. Danach sieht es nach den ersten drei Stunden nicht aus: Der McLaren-Pilot beendete den Freitag mit 1,238 Sekunden Rückstand an siebter Stelle.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button gehört in São Paulo eher nicht zu den Siegesanwärtern

Frage: "Jenson, wie war dein Tag und was hast du heute gelernt?"
Jenson Button: "Die Strecke hatte heute Morgen ziemlich viel Grip, was gut war. Am Nachmittag fuhren wir mit wenig und viel Benzin - und mit viel Benzin fühlt sich das Auto für mich definitiv besser an. In den langsamen Kurven wie den Haarnadeln im Mittelsektor fehlt mir Balance und Grip, die schnellen Kurven sind besser. Daran müssen wir arbeiten."

Button rechnet mit Regen

Frage: "Funktionieren die neuen Teile?"
Button: "Ja, ich denke schon. Wir werden jetzt die Daten durchgehen, um zu checken, ob uns der Eindruck auch nicht täuscht. Morgen wird es wohl regnen. Ich bin gespannt, wie es dann läuft, aber ich glaube, wir haben ein gutes Rennauto. Für das Rennen müsste die Balance passen. Dass es im Trockenen mit viel Benzin funktioniert, ist auch das Entscheidende. Soweit ich weiß, soll es morgen regnen, aber am Sonntag wird es trocken sein. Ich ziele darauf ab, ein schnelles Auto im Trockenen zu haben, mit dem ich aber im Regen nicht zu starke Kompromisse eingehen muss."

Frage: "Würde dir Regen etwas ausmachen?"
Button: "Ich habe am Saisonbeginn zwei Regenrennen gewonnen und auch mein erster Sieg überhaupt war bei Regen. Südkorea war ein schlechtes Rennen, aber ich hoffe, dass es hier besser laufen wird. Die Balance wird anders sein, weil die Streckencharakteristik ganz anders ist. Ich hoffe, dass wir ein gutes Regenauto haben, aber das Wichtigste ist wie gesagt die Konstanz im Trockenen."

¿pbvin|512|3256||0|1pb¿Frage: "Täuscht der Eindruck oder hat dir an der Hinterachse Grip gefehlt?"
Button: "Stimmt, aber auch vorne. Wir haben viel mit der Balance herumgespielt, haben mit dem Auto gearbeitet. In den schnellen Kurven ist es besser, in den langsamen schiebt mir die Vorderachse noch zu sehr an."

Frage: "Red Bull, Fernando Alonso, dann McLaren: Ist das Kräfteverhältnis seit Südkorea unverändert?"
Button: "Ich würde sagen, dass die Red Bulls sehr schnell sind. Wo die Ferraris stehen, weiß ich nicht - warten wir mal ab, denn am Freitag kannst du es nie so genau sagen. Die Red Bulls waren öfter auf Pole als nicht, insofern muss man das fast wieder erwarten."

Einfachere Situation als 2009

Frage: "Im Vorjahr bist du hier Weltmeister geworden, aber jetzt ist deine Situation schwieriger. Warum hat McLaren in den vergangenen Wochen ein bisschen den Anschluss verloren?"
Button: "Meine Situation ist nicht schwieriger, sondern viel entspannter als vor einem Jahr. Es ist nett, wieder hier zu sein und wieder hier zu fahren, aber die Red Bulls sind seit zwei Rennen sehr stark."

"Wir bringen Verbesserungen, die auch etwas bringen, aber auf einer Strecke wie Ungarn, wo du viel Anpressdruck brauchst, war Red Bull unheimlich stark - und die letzten Rennstrecken haben auch viel Anpressdruck erfordert. Das macht es so schwierig, sie einzuholen. Hier werden sie wie immer schnell im Qualifying sein, in dem es wohl regnen wird. Ich glaube, im Regen sind sie nicht so stark wie im Trockenen. Dann schauen wir, was im Rennen passiert, aber das Qualifying ist ihre Stärke. Allerdings haben sie das nicht immer in Rennergebnisse umgesetzt."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Brasilien, Freitag


Frage: "Von außen betrachtet gab es ein, zwei Rennen - zum Beispiel Silverstone und Suzuka -, in denen eure neuen Pakete nicht funktioniert haben. War das gerade in den Momenten, in denen ihr es dringend gebraucht hättet, frustrierend?"
Button: "Das ist das Risiko, das man eingeht - aber eigentlich eher ein Medienrisiko, denn die Teile waren jeweils erst für das Rennen danach vorgesehen."

"Wir haben versucht, sie vorzuziehen, weil wir so früh wie möglich Nutzen daraus ziehen wollten, um zu Red Bull aufzuholen. Es hat nicht funktioniert, also haben wir es bleiben lassen, aber im Rennen, für die die Teile geplant waren, haben sie wie erhofft funktioniert. Wir pushen einfach so hart wie möglich. Manchmal geht das auf, manchmal nicht."

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