• 23.06.2012 16:50

  • von Dieter Rencken

Button: "Wieder und wieder blockierte das Vorderrad..."

Jenson Button zeigt sich nach dem Qualifying schwer überrascht, dass die Balance am MP4/27 vor dem letzten Run in Q3 schlagartig schlechter wurde

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Pilot Jenson Button ging mit großen Hoffnungen ins Qualifying in Valencia. Im dritten Freien Training am Samstagvormittag war der Brite Schnellster gewesen und auch in den ersten beiden Segmenten der Qualifikation kam er gut zurecht. Als er dann jedoch kurz vor Schluss noch einmal einen frischen Satz Soft-Reifen aufziehen ließ, war die Balance seines Fahrzeugs beim Teufel. Startplatz neun ist für den Briten ein schwacher Trost.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Button war mit seinem Abschneiden im Valencia-Qualifying nicht zufrieden

In seiner Medienrunde nach dem Qualifying spricht Button über seine Probleme in Q3 und über seine Erwartungen für das Rennen am Sonntag.

Frage: "Jenson, hattest du dir vor dem Qualifying mehr versprochen?"
Jenson Button: "Ja, mit Platz neun kann ich nicht zufrieden sein. Über weite Strecken lief es richtig gut. Ich war mit abgefahrenen Reifen nur zwei Zehntel hinter Rosberg. Dann ließ ich frische Reifen aufziehen, konnte mich aber nicht mehr steigern. Normalerweise wirst du schneller, wenn du frische Reifen drauf hast. Die Balance war aber am Ende von Q3 auf einmal eine komplett andere als vorher. Ich hatte überhaupt keinen Grip an der Vorderachse und hatte ständig blockierende Räder. Es ist weniger Frustration als vielmehr Unverständnis darüber, was los war."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Europa


Frage: "Nach den zurückliegenden Qualifying-Sessions gab es in deiner Box regelmäßig Kopfzerbrechen. War das heute auch wieder der Fall?"
Button: "Das würde ich nicht sagen. Das Auto fühlte sich gut an. Nur am Schluss in Q3 verhielt es sich auf einmal ganz anders. Ich hatte bei meinem letzten Versuch mit stark blockierenden Rädern zu kämpfen. Ich weiß nicht, ob sich die Strecke verändert hat oder was der Grund dafür war. Jedenfalls konnte ich das Auto anders als vorher einfach nicht vernünftig verzögern. Wieder und wieder blockierte das Vorderrad."

Frage: "Inwiefern bist du nach dem schwierigen Start ins Wochenende froh, zumindest in Q3 vorgestoßen zu sein?"
Button: "Die wenigen Probleme, die wir gestern hatten, konnten wir über Nacht beheben und das Auto war heute Morgen auf Anhieb sehr schnell. Auch im Qualifying war meine Pace durch die Bank sehr gut, bis ich in Q3 am Schluss neue Reifen aufziehen ließ. Ich spürte es sofort in der ersten Kurve, dass ich vorn überhaupt keinen Grip hatte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Strecke von einem Run zum nächsten derart verändert haben soll. Wir müssen herausfinden, woran es gelegen hat, dass die Balance auf einmal nicht mehr da war."

Frage: "Da einige der großen Namen weiter hinten starten, verspricht es morgen erneut ein spannendes Rennen zu werden. Wie siehst du das?"
Button: "Das glaube ich nicht, wir sind in Valencia (lacht; Anm. d. Red.). Hier passiert normalerweise nicht viel im Rennen. Du kannst hier einfach nicht überholen. Der einzige Weg, nach vorn zu kommen, ist über die Strategie. Ich erwarte für morgen nicht das spannendste Rennen. Der Einzige, der nach vorn kommen wird, dürfte wohl der Lotus auf Platz vier (Romain Grosjean; Anm. d. Red.) sein."

Frage: "Erwartest du, dass auch hier wieder wie in schon in Kanada die Reifen den Schlüssel darstellen werden?"
Button: "Ich weiß es nicht. Es sieht so aus, als hätten die wenigsten Fahrer Probleme mit dem Abbau der Reifen. Bei mir sieht das etwas anders aus. Nach vorn zu kommen wird aus meiner Sicht auf jeden Fall schwierig werden. Von gestern auf heute konnten wir das Auto zwar stark verbessern, was positiv ist, aber was heute in Q3 los war, weiß ich nicht. Es fällt mir daher schwer, eine Prognose für das Rennen abzugeben. Die Strecke hier ist nicht gerade berühmt für fantastische Überholmanöver. Dazu kommt, dass wir in diesem Jahr nur noch eine DRS-Zone haben. Ich fürchte, dass wir wohl damit leben müssen, was wir im Moment haben."