Button sieht in der Formel 1 keine Langeweile aufkommen
Sebastian Vettel eilt von Erfolg zu Erfolg, steht kurz vor seinem vierten Titelgewinn. Laut McLaren-Pilot Jenson Button ist in der Formel 1 aber von Langweile keine Spur
(Motorsport-Total.com) - Sechs Saisonsiege, 53 Punkte Vorsprung in der WM und ein Auto, das nahezu unschlagbar zu sein scheint. Das Gesamtpaket Sebastian Vettel und Red Bull ist auch in dieser Saison - im vierten Jahr in Folge - das Maß aller Dinge.

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Jenson Button ist in dieser Saison bislang noch ohne Siege Zoom
Viele Beobachter und Fans fühlen sich angesichts dieser Dominanz an frühere Saisons von Michael Schumacher erinnert. In diesem Zusammenhang werden immer wieder gerne die Saisons 2002 und 2004 als Beispiel herangezogen. 2002 gewann der damalige Ferrari-Pilot elf, 2004 sogar 13 Rennen. Teamkollege Rubens Barrichello hatte - was zugegebenermaßen im nicht unerheblichen Maße Ferraris Teampolitik zu verdanken war - beide Male klar das Nachsehen.
Die aktuelle WM-Situation mit einem nur sehr schwierig zu bezwingenden Vettel, lässt sich aber nicht wirklich mit der damaligen Dominanz Schumachers vergleichen. So sieht es zumindest McLaren-Pilot Jenson Button. Er macht klare Unterschiede zur damaligen Zeit aus. "Heutzutage sind die Rennen viel actionreicher als damals und es gewinnen viel mehr unterschiedliche Piloten", sagt Button im Gespräch mit 'AP'.
Nicht nur mehr Fahrer gewännen heute Rennen, sondern auch mehr Teams: "Vier Rennställe haben die Chance, zu gewinnen - bald werden es fünf sein, wenn wir wieder dazu zustoßen", so der Brite, der in diesem Jahr mit seinem Team noch sieglos ist und eher im Mittelfeld zu finden ist. Zu Schumachers Zeiten konnte man laut Button viel eher einen Rennverlauf und -ausgang prognostizieren. Heutzutage gäbe es hingegen mehr Abwechslung.
Red Bulls Dominanz sieht Button auch deshalb nicht mit allzu großer Sorge, da sich die Situation im kommenden Jahr mit der neuen Motorenregelung wieder komplett ändern könnte. Dann werden in der Formel 1 V6-Motoren mit 1,6 Litern Hubraum und Mono-Turbolader zum Einsatz kommen - Neuland für die Teams. Button hoffnungsvoll: "Das könnte dann interessant werden. Mal sehen, ob sie dann auch noch so stark sind. Vielleicht gelingt es ihnen mit Adrian Newey (Chefdesigner bei Red Bull; Anm. d. Red.), vielleicht aber auch nicht."

