• 16.03.2012 11:01

  • von Dieter Rencken

Button: "Ich bin lieber Erster als Letzter"

29 Runden gedreht, keine technischen Probleme, unterm Strich Tagesbestzeit: Jenson Button erwischte in Melbourne einen positiven Saisonauftakt

(Motorsport-Total.com) - 2009 gewann Jenson Button den Grand Prix von Australien im überlegenen Brawn, 2010 feierte er auf McLaren einen strategisch hochverdienten Sieg. Dieses Jahr möchte er am liebsten Triumph Nummer drei im Melbourner Albert Park folgen lassen. Der Grundstein dafür ist gelegt: Im ersten Freien Training stellte der McLaren-Pilot eine Bestzeit von 1:27.560 Minuten auf, die bis zum Ende der zweiten Session Bestand hatte. Da tat auch Platz 15 in der Nachmittags-Wertung nicht weiter weh...

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Nach dem ersten Platz im Freitagstraining ist Jenson Button zuversichtlich

Frage: "Jenson, es bedeutet natürlich nicht viel, aber Platz eins ist doch eine schöne Art und Weise, eine Saison zu beginnen, nicht wahr?"
Jenson Button: "Ja, das stimmt. Wir sagen immer, es ist nur das erste oder das zweite Training, aber es ist in der Tat ein schöner Auftakt - ich bin lieber Erster als Letzter! Es war ein positiver Tag, denke ich, aber wir alle konnten heute wegen der Streckenbedingungen nicht viel fahren."

Erste Ausfahrt im Regen

"Andererseits war das ganz nützlich, weil wir bisher noch nicht im Regen gefahren sind. Einmal ein Gespür für Regenreifen, Intermediates und Slicks zu bekommen, war sehr nützlich. Außerdem konnten wir lernen, wie das Auto bei solchen Bedingungen funktioniert. Ich bin einigermaßen glücklich mit dem Auto. Es fühlt sich gut an. Es gibt noch Bereiche, die wir verbessern müssen, aber angesichts der limitierten Zeit war es ein relativ guter Freitag."

Frage: "Jenson, du warst heute Schnellster, aber war es wegen des schlechten Wetters trotzdem ein frustrierender Tag?"
Button: "Stimmt, wir konnten nicht so viele Runden fahren, wie wir gehofft hatten, aber das ist nicht so tragisch. Heute Morgen konzentrierten wir uns auf das Setup und am Nachmittag probierten wir aus, wie das Auto reagiert, wenn man Regenreifen oder Intermediates draufschnallt. Am Ende fuhr ich einen etwas längeren Run. Natürlich würde man gerne mehr Informationen sammeln, aber wir haben doch einiges gelernt. Es sitzen alle im gleichen Boot. Hoffentlich haben wir trotz der begrenzten Zeit eine bessere Balance als alle anderen gefunden."

Frage: "Wie schwierig ist die Arbeit an so einem Tag?"
Button: "Ich glaube, dass die Mechaniker sogar irgendwie erleichtert sind, denn bisher hatten sie alle Hände voll zu tun. Heute können sie mal früher ins Bett gehen."

Frage: "Martin Whitmarsh sagt, dass ihr bei den Tests nicht alles durchbekommen habt. Bedeutet das, dass ihr euch vor dem Rennen noch auf andere Dinge konzentrieren müsst?"
Button: "Das Auto fühlt sich ganz anders an als beim letzten Test. Es ist eine komplett andere Strecke mit einem anderen Layout und einer niedrigeren Durchschnittsgeschwindigkeit in den Kurven. Es ist interessant. Das Auto liegt gut, aber wir müssen es - wie immer an einem Freitagnachmittag - trotzdem verbessern. Das Wetter hat nicht geholfen, aber wir blicken dem morgigen Tag zuversichtlich entgegen. Heute Abend werden wir diskutieren, in welche Richtung wir mit der Reifenstrategie und dem Setup des Autos gehen sollen."

Red Bull immer noch Favorit

Frage: "Mercedes soll angeblich ein F-Schacht-System haben. Was sagst du zu ihrer Performance?"
Button: "Davon habe ich ehrlich gesagt nicht viel mitbekommen. In der ersten Session waren sie schnell, aber jetzt habe ich sie gar nicht beobachtet."

Jenson Button

Jenson Button hat in Melbourne schon 2010 ein Regenrennen gewonnen Zoom

Frage: "Wer sind denn eure größten Herausforderer? Die üblichen Verdächtigen?"
Button: "Da gibt es ein Team, ja, das schon in den vergangenen Jahren immer schnell war. Sie sind immer noch diejenigen, die es zu schlagen gilt. Aber neben Red Bull scheint auch Mercedes konkurrenzfähig zu sein. Schwer zu sagen, weil wir heute so wenig gefahren sind - und es ist auch nur Freitag. Ihr wollt immer wissen, wer am schnellsten ist, aber das werden wir auf eine Runde wirklich erst morgen im Qualifying herausfinden. Und wer das beste Rennauto hat, sehen wir am Sonntag."

Frage: "Von den letzten fünf Rennen hier wurden vier vom Polesetter gewonnen. Wird sich das dieses Jahr ändern oder nicht?"
Button: "Das Ziel ist natürlich die Pole-Position, denn das macht das Leben viel einfacher."