• 04.08.2007 09:49

  • von Fabian Hust

Button bittet seine Freunde zum Regentanz

Jenson Button erinnert sich an seinen Premieren-Sieg im Regen vor einem Jahr in Budapest und hofft, dass es auch dieses Jahr wieder regnen wird

(Motorsport-Total.com) - Vor fast genau einem Jahr konnte sich Jenson Button beim Großen Preis von Ungarn auf dem Hungaroring seinen ersten Sieg in der Formel 1 holen - begünstigt durch den Regen, der für ein chaotisches Rennen sorgte. In diesem Jahr ist der Honda des Briten noch schlechter als in der vergangenen Saison, bisher konnte Button lediglich einen WM-Punkt einfahren, Teamkollege Rubens Barrichello ging sogar leer aus.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button weiß, dass er im Trockenen absolut chancenlos ist

Für Jenson Button ist der Besuch von Budapest in doppelter Hinsicht bitter, denn er blickt sehnsüchtig auf das vergangene Jahr zurück und die Zeit dazwischen, in der es das Team geschafft hat, auf Basis eines gegen Ende der vergangenen Saison viel versprechenden Autos einen Nachfolger zu konstruieren, der eine herbe Enttäuschung darstellt. Zudem ist er in Großbritannien nicht mehr die Nummer eins, muss sich mittlerweile hinter Lewis Hamilton anstellen. Auch David Coulthard, der Älteste in der Startaufstellung, hat mit acht Punkten deutlich mehr Zähler auf dem Konto.#w1#

Doch der Rennfahrer versichert, dass er nichts Besonderes verspürt hat, als er am Donnerstag in das Fahrerlager des Hungarorings kam: "Das war erst der Fall, als man mir diesbezüglich eine Frage stellte. Es ist gut, zurück zu sein, und ich wünschte einfach, dass wir ein Auto hätten, mit dem wir das Gleiche tun können wie im vergangenen Jahr. Es ist nicht das erste Rennen, in dem es frustrierend läuft, es ist also wirklich nichts Neues."

Mittlerweile zieht Jenson Button Befriedigung aus Rennen, die einfach nur optimal verlaufen sind, auch wenn er selbst keine Chance hatte, auf das Podium zu kommen oder gar um den Sieg zu fahren. So sei der Große Preis von Frankreich für ihn wie Ungarn im vergangenen Jahr gewesen, da er alles aus seinem Auto herausholen konnte und man die beste Strategie ausgearbeitet hatte: "Und dennoch ist es frustrierend zu sagen, dass dies womöglich eines der besten Rennen in meinem Leben war."

Seine grundsätzliche Einstellung hat Jenson Button in all den Jahren nicht verändert, er bleibt positiv gestimmt und vertraut den Fähigkeiten seines Teams. Man besitze auch die Ressourcen und die Mitarbeiter, um den Anschluss an die Konkurrenz zu schaffen. Somit müsse man weiterhin positiv in die Zukunft blicken: "Ansonsten könnten wir einfach zusammenpacken und nach Hause gehen."

In der Zwischenzeit baut sich der Rennfahrer mit seinem Premieren-Sieg aus dem vergangenen Jahr auf: "Ich denke wirklich, dass uns der Sieg mehr hilft als jemals zuvor, denn wenn die Dinge nicht so laufen, hast du etwas, auf das du zurückgreifen kannst. Das Siegen ist jedoch natürlich nicht alles, wir alle wollen die Weltmeisterschaft gewinnen."

Dass er im vergangenen Jahr auf dem Hungaroring gewinnen konnte, bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass er auf das Rennen besser vorbereitet ist: "Das bewirkt absolut nichts. Wir befinden uns in einer anderen Saison, haben ein anderes Auto, es könnte für mich im Moment sogar ein anderer Kurs sein - solange es nicht regnet."

"Hoffentlich wird es am Sonntag regnen", fährt Button fort. "Es gibt keinen Grund, warum es dann keine Wiederholung des vergangenen Jahres geben sollte. Das wäre fantastisch." Leider sagt der Wetterbericht für den Sonntag keinen Regen voraus. "Ich habe hier ein paar Freunde, ich könnte sie also bitten, mit ein paar Eimern um den Kurs zu rennen oder einen Regentanz aufzuführen", scherzt der Honda-Pilot.

Jenson Button liebt es, im Regen zu fahren, weswegen ihm auch das Rennen vor 14 Tagen auf dem Nürburgring viel Freude bereitet hat: "Diese Runden waren die besten, die ich jemals gefahren bin. Am Ende der ersten Runde war ich Siebter und dann überholte ich Webber und holte auf dem Weltmeister auf. Ayrton Senna fuhr im Regen in Donington vom sechsten auf den ersten Platz, es war also eine großartige Erfahrung, von Platz 19 auf den vierten Rang zu kommen. Dies erinnert mich daran, warum ich diesen Sport so sehr liebe, warum ich hier bin."

Als er im vergangenen Jahr in Ungarn gewann, da sei es für ihn nicht der großartigste Moment gewesen, auf dem Podium zu stehen, sondern im Rennen daran zu denken, dass er 40 Sekunden Vorsprung auf den Rest hat. Davon kann er im Moment nur träumen: "Jetzt würde es sich schon wie ein Sieg anfühlen, auf dem Podium zu stehen. Selbst ein Punkt wäre fantastisch."

Button versichert, dass er dieses Mal nicht zu einem PR-Event weiterreisen wird, sollte er das Rennen gewinnen - stattdessen würde er ordentlich feiern: "Aber das sieht laut unseren Meteorologen unwahrscheinlich aus. Das vergangene Jahr wird nie jemand vergessen. Es war für alle ein sehr emotionaler Tag. Als ich mit 40 Sekunden Vorsprung über das Ziel fuhr, wollte ich nicht, dass es schon zu Ende ist.