• 20.09.2014 11:28

  • von Stefan Ziegler

Button äußert Unverständnis über Mercedes' Fahrhilfe am Funk

Dass Mercedes seinen beiden Formel-1-Piloten "Fahrlehrer" zur Seite stellt, die ihnen über Funk Tipps geben, stößt bei Jenson Button auf Unverständnis

(Motorsport-Total.com) - "In Kurve sieben kannst du noch später bremsen." Es sind Funksprüche wie diese, die bei Jenson Button (McLaren) auf Unverständnis stoßen. Denn der britische Rennfahrer hält überhaupt nichts davon, dass sich die Ingenieure gegenüber den Piloten wie "Fahrlehrer" verhalten. Dass Mercedes dergleichen bisher so exzessiv genutzt habe, ist für Button daher nicht nachvollziehbar.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button sagt von sich, dass er keinen "Fahrlehrer" braucht Zoom

"Ich habe zum Beispiel einen Funkspruch von Nico Rosberg in Ungarn gehört", so Button. "Er sagte im Training: 'Gebt mir Informationen, gebt mir Informationen!' Man fragte ihn: 'Über was? Den Straßenverkehr?' Er antwortete: 'Nein, über mein Fahren.' Ich dachte nur: Das kann doch nicht wahr sein! Ich persönlich hätte ein Problem damit, wenn mir der Ingenieur ständig sagen würde, wie ich fahren soll."

Es sei einfach "nicht natürlich", meint Button, auch wenn es den Mercedes-Piloten zu helfen scheine. "Auf diese Weise maximieren sie ihre Leistung. Aber so etwas hatte ich bis dahin noch nicht gesehen", sagt Button. "Ich vermute, das hat sich über die Zeit so entwickelt. Durch die neue, komplizierte Antriebstechnologie hat sich die Situation aber auch noch einmal wesentlich verschärft."

Deshalb könnte Button die Herangehensweise Mercedes' durchaus verstehen. "Mir ist schon klar: Es ist ein Teamsport. Es gibt aber halt Dinge, um die sich die Ingenieure kümmern sollten. Es gibt auch Dinge, um die sich die Aerodynamiker kümmern sollten. Und dann gibt es noch Dinge, um die sich die Fahrer kümmern sollten. Und ich habe mich noch nie während der Fahrt coachen lassen", sagt Button.


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Dass das neue Funkverbot dem Treiben bei Mercedes einen Riegel vorschiebt, gefällt Button. "Ich finde es gut, das Ganze zu beschneiden, auch wenn die meisten Teams nicht wollen, dass es ein Funkverbot gibt. Allzu viel", das sagt er bei 'Formula1.com', "fällt aber eh nicht weg. Man darf die Fahrer nur nicht mehr coachen. Und jetzt sind wir quasi unseres eigenen Glückes Schmied."