• 23.07.2006 20:43

  • von Bianca Leppert

Bruno Spengler gewinnt DTM-Saisonhighlight

Der fünfte Lauf zur Deutschen Tourenwagen Masters auf dem 2,3 Kilometer langen Norisring stand im Zeichen des Sterns

(Motorsport-Total.com) - Nach einem spannenden und spektakulären Rennen feierte der Kanadier Bruno Spengler (Mercedes-Benz) seinen ersten Triumph in der DTM. Seine Markenkollegen Bernd Schneider, Mika Häkkinen und Stefan Mücke belegten die Plätze zwei bis vier. Damit unterstrichen die Mercedes-Benz-Fahrer ihre Stärke, die sie schon über das ganze Wochenende bewiesen. Bester Audi-Pilot wurde Tom Kristensen auf Rang fünf.

Titel-Bild zur News: Bernd Schneider, Bruno Spengler und Mika Häkkinen

Mercedes-Piloten unter sich: Schneider, Spengler und Häkkinen

Zu Beginn des Rennens sah alles danach aus, als könne Jamie Green (Mercedes-Benz) seine bereits dritte Pole Position in diesem Jahr zum ersten Mal in einen Sieg umsetzen. Der Brite dominierte den Start und die folgende Anfangsphase des Rennens. Doch nicht für alle Piloten verliefen die ersten Runden auf dem engen Stadtkurs nach Wunsch: Mathias Lauda (Mercedes-Benz) und sein Teamkollege Jean Alesi (Mercedes-Benz) mussten aufgrund technischer Defekte nach fünf Runden aufgeben.#w1#

In Runde 17 suchte Bernd Schneider als erster Fahrer der Spitzengruppe die Box auf, um seinen ersten der beiden Pflichtboxenstopps zu absolvieren. Nachdem alle Fahrer nach 30 Runden einmal gestoppt hatten, sortierte sich das 20-köpfige Fahrerfeld wieder. Die Mercedes-Benz-Piloten Jamie Green, Bernd Schneider, Mika Häkkinen und Bruno Spengler bildeten die Spitzengruppe.

Im gesamten Rennverlauf kämpften die Fahrer immer wieder am Limit. So auch der Führende Jamie Green - er touchierte in Runde 33 die Mauer. Der dadurch entstandene Schaden an seiner AMG Mercedes C-Klasse zwang ihn zu einem außerplanmäßigen Boxenstopp. Der Meisterschaftsführende Bernd Schneider konnte davon profitieren und übernahm die Führung. Das endgültige Aus für den bis dahin dominierenden Green kam zwei Runden später im Schöller-S. Ursache war eine defekte Aufhängung hinten rechts.

Auch sonst beanspruchte der enge Stadtkurs das Material. Audi-Fahrerin Vanina Ickx kam ebenfalls mit der Mauer in Kontakt und ihr Markenkollege Martin Tomczyk fuhr das letzte Drittel des Rennens ohne Motorhaube. Darüber hinaus gab es einige kleinere Feindberührungen.

Mit seinem späten Boxenstopp sorgte Bruno Spengler zum Ende des Rennens noch einmal für Spannung. Er konnte seinen Vorsprung von 30 Sekunden gegenüber Bernd Schneider nutzen und übernahm nach dem Stopp in Runde 51 die Führung vor Schneider und Häkkinen. Von da an fuhr der 22-Jährige der Konkurrenz davon. Er umrundete den zweitkürzesten Kurs im DTM-Kalender in den folgenden Runden drei Zehntel schneller als sein Verfolger Bernd Schneider.

Sein Vorsprung sollte jedoch wieder zunichte gemacht werden. Nach einer Kollision zwischen Daniel la Rosa (Mercedes-Benz) und Susie Stoddart (Mercedes-Benz) ging das Safety-Car auf die Strecke. Doch Spengler blieb ruhig. "Ich habe mich darauf konzentriert keine Fehler zu machen, da ich mir meines Sieges nicht sicher war", sagte Bruno Spengler nach dem Rennen.

Dies gelang dem Kanadier ohne Probleme. Er feierte nach 69 Runden seinen ersten DTM-Sieg vor dem Meisterschaftsführenden Bernd Schneider, der seinen Vorsprung weiter ausbauen konnte. Spengler meinte: "Ich freue mich sehr über diesen Sieg. Das Auto war perfekt und das Team hat einen guten Job gemacht. Ich bin auf Wolke sieben."

Mika Häkkinen wurde Dritter und freute sich nach zwei punktelosen Rennen über den Gewinn von sechs Zählern. Beachtlich war auch die Leistung von Stefan Mücke. Er erreichte mit der AMG Mercedes C-Klasse aus dem Vorjahr den vierten Rang.

Für Audi verlief das Wochenende eher enttäuschend. Tom Kristensen, der momentan auf dem zweiten Platz in der Gesamtwertung liegt, wurde Fünfter. Er hatte mit Bremsproblemen zu kämpfen und sah aufgrund seiner defekten hochstehenden Motorhaube nur eingeschränkt.

Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich fasste das Wochenende zusammen: "Mercedes hatte hier einfach die schnelleren Autos. Wir haben versucht den Speed mitzugehen, aber das ist uns nicht gelungen. Wir werden jetzt nach vorne schauen und versuchen den Rückstand wieder aufzuholen."