Bruni: "Ich muss auf mich selbst schauen"
Gianmaria Bruni ist nicht zu beneiden, doch seine Leistungen im schwachen Minardi sollen ihn zu einem besseren Team führen
(Motorsport-Total.com) - Die Situation der Minardi-Piloten ist keineswegs beneidenswert. Nur mit Glück oder mithilfe des Pechs eines anderen Fahrer schaffen sie den Sprung aus der letzten Startreihe nach vorne. Doch es gibt keinen Zweifel daran, dass der Minardi PS04B das Formel-1-Auto mit dem niedrigsten Leistungsvermögen ist. Auch für Laien ist ersichtlich, wie viel Arbeit Gianmaria Bruni und Zsolt Baumgartner am Lenkrad verrichten müssen, um eine ordentliche Zeit zu schaffen.

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Die Top-Autos bekommt Gianmaria Bruni nur bei Überrundungen zu sehen
Doch Minardi bietet einem jungen, aufstrebenden Fahrer auch besondere Möglichkeiten. "Minardi ist ein gutes Team, um zu starten und sich zu verbessern. Es ist kein Team, bei dem man sich Gedanken macht, wie man Rennen gewinnt", erklärte Gianmaria Bruni in einem Interview mit 'Sport1'. Der Italiener möchte sich bei Minardi in Ruhe an die Formel 1 gewöhnen.#w1#
Mit Argwohn betrachtet er die Fahrer, die in besseren Autos sitzen, jedoch nicht. "Ich muss auf mich selbst schauen, wie ich eines Tages eine Chance gegen ihn haben kann", so Bruni, ob er eifersüchtig sei, immer wieder von Michael Schumacher überrundet zu werden. "In meiner momentanen Situation ist es schwierig zu sagen, ob ich ähnlich schnell fahren könnte wie ein Schumacher oder nicht. Ich hoffe aber, es eines Tages tun zu können."
Fernando Alonso und Mark Webber haben gezeigt, dass Minardi durchaus als Sprungbrett in der Formel 1 dienen kann. Nach soliden Leistungen in unterlegenen Autos gehören sie nun zu den gefragtesten Fahrern. Einen ähnlichen Weg möchte auch Bruni einschlagen. "Ich hoffe, ein gutes Team zu finden und um Siege zu kämpfen - und das in möglichst kurzer Zeit. Jetzt denke ich aber noch nicht darüber nach, was in drei Jahren sein wird, sondern darüber, wie ich die Saison so gut wie möglich abschließen kann."

