• 14.07.2006 12:22

  • von Fabian Hust

Bridgestone will Ferrari nicht bevorzugen

Reifenhersteller Bridgestone verspricht, dass man Ferrari ab der kommenden Saison als alleiniger Ausrüster nicht bevorzugen wird

(Motorsport-Total.com) - Offiziell gibt es erst ab der Formel-1-Saison 2008 laut Reglement auf dem Sektor der Reifen ein Monopol, doch da sich Michelin für einen Rückzug aus der "Königsklasse des Motorsports" mit dem Ende der laufenden Saison entschieden hat, wird Bridgestone schon in der kommenden Saison der alleinige Ausrüster sein.

Titel-Bild zur News: Hisao Suganuma mit Jean Todt

Suganuma im Gespräch mit Todt - keine Bevorzugung Ferraris durch die Japaner

Angesichts der Tatsache, dass die Japaner seit Jahren eine enge Beziehung zu Ferrari pflegen, machen sich die Konkurrenten nun Sorgen, dass Bridgestone die "Roten" auch in Zukunft bevorzugen könnte, indem man jene zwei Reifenmischungen, die dem gesamten Starterfeld zur Verfügung stehen werden, so auswählt, dass sie am besten zum Ferrari passen.#w1#

Doch Bridgestones Technischer Manager Hisao Suganuma versucht die Gemüter schon im Vorfeld zu beruhigen. Zwar ist der Reifen für die kommende Saison noch nicht präsentiert worden, aber aufgrund der Tatsache, dass man sich nicht mehr im Wettbewerb mit einem Konkurrenten befindet, soll der Gummi so entwickelt werden, dass es allen Teams leichter fallen wird, das Optimum aus ihnen herauszuholen. Entscheidend auf die Leistung wirkt sich nämlich das Zusammenspiel zwischen Reifen und Chassis aus.

Die Leistung, so Suganuma, werde nicht am Limit sein, somit ist auch das Fenster, in dem sie funktionieren, deutlich größer, was die Abstimmung deutlich vereinfacht. Zudem verspricht der Japaner, dass die Ingenieure eng mit jedem Team zusammenarbeiten werden, um ihnen dabei zu helfen, sich bestmöglich an die Reifen anzupassen: "Das Wichtigste ist, dass wir allen Teams einen guten Service zu Verfügung stellen, im Moment diskutieren wir, wie wir dies am besten erreichen können", wird Suganuma von 'autosport.com' zitiert.

Suganuma geht jedoch davon aus, dass die Kluft zwischen den großen und den kleinen Teams größer werden wird und man durchaus Unterschiede zwischen den Teams sehen wird, wie sie das Potenzial der Reifen nutzen können. Grundsätzlich ist es unmöglich, einen Reifen herzustellen, der mit allen Autos im Feld optimal zusammenarbeitet. Einzig umgekehrt können sich die Teams an den Reifen anpassen.

"Wir können allen Teams den gleichen Reifen zur Verfügung stellen und dann versuchen, ihnen bei der Verwendung zu helfen, sodass sie die optimale Leistung aus den Reifen holen können. Unsere Ingenieure werden im Vergleich zu diesem Jahr auf eine andere Art und Weise arbeiten müssen", so Suganuma.

Grundsätzlich könne man Bridgestone angesichts der zukünftigen Situation keinen Vorwurf machen, schließlich sei es nicht die Schuld der Japaner, dass es ab der kommenden Saison nur noch einen Reifenhersteller geben wird: "Darüber wird es ein paar Diskussionen geben, und wenn wir uns mit den Teams unterhalten und ausreichend technische Daten liefern, dann denke ich, dass wir das Problem lösen können."