• 10.09.2007 08:41

  • von Fabian Hust

Bridgestone erklärt Hamiltons Türkei-Reifenschaden

Der japanische Reifen-Monopolist der Formel 1 hat erklärt, wie es zu dem Reifenschaden bei Lewis Hamilton in Istanbul kommen konnte

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton wurde beim vorletzten Rennen in Istanbul weit zurückgeworfen, als ihm sein rechter Vorderreifen schlagartig explodierte. Nun haben die Japaner detailliert erklärt, wie es zur Ablösung der Lauffläche des Reifens kommen konnte.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamiltons Reifen löst sich in seine Bestandteile auf

Auslöser des Defekts waren Gummiteile, die sich vom Reifen zunächst lösten, sich dann zu größeren Stücken verbanden und zunächst am Reifen haften blieben. Zunächst war man davon ausgegangen, dass es dadurch zu einer erhöhten punktuellen Belastung des Reifens gekommen ist, was schlussendlich zu seinem Defekt führte.#w1#

Doch nach Aussage von Kees van de Grint, dem Formel-1-Projektleiter, waren zwar diese Gummi-Ansammlungen Ursache des Problems, Auslöser war jedoch die Tatsache, dass diese Teile von der Lauffläche des Reifens gerissen wurden.

"Es kann eine interne Blasenbildung geben, der Gummi schmilzt und die Hohlräume, die sich dadurch bilden, werden 'chunking' genannt. Wenn Teile der Lauffläche vom Reifen fliegen, dann nennen wir die Löcher, die übrig bleiben, 'chunking'", erklärt der Holländer gegenüber 'autosport.com'.

Solch ein Problem tritt keinesfalls selten auf, beim McLaren-Mercedes-Piloten kam es jedoch aufgrund der langen und schnellen Kurve acht zu einer außergewöhnlich hohen Belastung des Reifens: "Der Defekt in der Türkei wurde durch Belastung verursacht, er hatte nichts mit der Hitze zu tun."

Auch bei anderen Autos sei dieses Phänomen aufgetreten, es habe hier jedoch nicht zu einem Reifenschaden geführt: "Am Auto von Lewis war der Gürtel des Reifens nicht mehr geschützt, da die Lauffläche aufgrund der Belastung in diesem Fall aufbrach. Hinzu kam eine zusätzliche Kraft, die von außen wirkte und diese wirkte auf den ungeschützten Gürtel. Dann brach das Gürtel-Material, so dass dieser abgetrennt wurde und weg flog."

Was diese zusätzliche Kraft gewesen war, darüber kann man bei Bridgestone derzeit nur Mutmaßungen anstellen. Fakt ist, dass Hamilton durch die achte Kurve sehr schnell fuhr und mehr Benzin an Bord hatte als andere im Feld. Theoretisch könnte die zusätzliche Kraft auch durch das Überfahren von Randsteinen oder durch das Bremsen am Ende der Kurve entstanden sein.