Briatore wünscht sich Einigung am Nürburgring
Das Ende des großen Formel-1-Streits steht unmittelbar bevor - Renault-Teamchef Flavio Briatore glaubt an eine Einigung am Nürburgring
(Motorsport-Total.com) - Nach jahrelangen Diskussionen gab es am vergangenen Wochenende in Imola eine möglicherweise entscheidende Annäherung zwischen den Formel-1-Eigentümern von 'CVC' beziehungsweise Bernie Ecclestone auf der einen und den zur 'GPMA' zusammengeschlossenen Automobilherstellern auf der anderen Seite. Eine Einigung ist nun nur noch eine Frage der Zeit.

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Flavio Briatore (Renault) im Gespräch mit Ron Dennis (McLaren-Mercedes)
Am meisten drängt Renault-Teamchef Flavio Briatore dazu: "Sobald wir eine Lösung haben, werden wir schon am Nürburgring unterschreiben", kündigte er via 'autosport.com' an. "Ich warte jedenfalls auf niemanden. Wir müssen irgendwann mit diesen Verhandlungen aufhören." Der Haken an der Sache: Renault kann keinen Alleingang ohne BMW, DaimlerChrysler, Honda und Toyota veranstalten, weil sich die 'GPMA'-Mitglieder im vergangenen Jahr schriftlich darauf verständigt haben, nur noch einheitlich zu handeln.#w1#
Briatore steht Ecclestone näher als andere Teamchefs
Allerdings ist es in Szenekreisen kein Geheimnis, dass Briatore mit dem Angebot, das auf dem Tisch liegt, längst einverstanden ist - seine Freundschaft zu Ecclestone erklärt, warum er innerhalb der 'GPMA' unbedingt eine Vorreiterrolle einnehmen will. Doch die übrigen vier Automobilhersteller möchten für sich offenbar noch bessere Bedingungen aushandeln, ehe sie sich dazu überreden lassen wollen, sich für die Jahre 2008 bis 2012 fest der Formel 1 zu verpflichten.
Knackpunkt: Ecclestone hat wohl sein ursprüngliches Angebot, den 'GPMA'-Teams ab 2008 60 Prozent der Gesamteinnahmen des Sports zuzugestehen, revidiert - nämlich unter der Voraussetzung, dass sich nicht nur die Teams, sondern auch ihre zugehörigen Hersteller direkt verpflichten. Wenn nur die Teams, jedoch nicht die Hersteller unterschreiben, würde dies eine Reduktion der Einnahmenbeteiligung auf 50 Prozent bedeuten.
Auch Dennis sieht Licht am Ende des Tunnels
So mancher ist darüber natürlich nicht allzu begeistert, weil sich bis auf Renault alle 'GPMA'-Mitglieder die Option offen halten möchten, aus der Formel 1 jederzeit aussteigen zu können. Ron Dennis: "Es gibt einige Vorschläge, aber bevor wir ein Dokument haben, mit dem wir restlos zufrieden sein können, gibt es noch viel zu tun. Man muss einige Schritte unternehmen. Die Positionen sind derzeit unterschiedlich, aber nicht auf radikale Art und Weise", so der McLaren-Mercedes-Teamchef.
Die Unstimmigkeiten zwischen der 'GPMA' und 'CVC' beziehungsweise Ecclestone seien aber "nicht unüberwindbar", stellte der Brite klar: "Ich sehe Licht am Ende des Tunnels. Es haben eben alle unterschiedliche Strategien, aber jeder will seine eigenen Interessen durchsetzen. Das ist schwierig, aber nicht unmöglich."

