Briatore: "Fisichella muss sich selber helfen"
Renault-Teamchef Flavio Briatore glaubt nach wie vor an Giancarlo Fisichella, erwartet von ihm 2007 aber eine erhebliche Leistungssteigerung
(Motorsport-Total.com) - Flavio Briatore ist bekannt für seine geradlinigen Aussagen. Eine solche ließ er nun in Richtung seines diesjährigen Teamleaders Giancarlo Fisichella ab: "Fisichella muss sich selber helfen", sagte der 56-Jährige am Rande der gestrigen Renault-Präsentation in Amsterdam. "Wir geben ihm alle Möglichkeiten und jeglichen technischen Support, aber am Ende sitzen wir nicht im Auto."

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Speziell von Fisichella erwartet Teamchef Briatore einiges
Fisichella stand 2005 und 2006 sehr im Schatten von Doppelweltmeister Fernando Alonso, doch Briatore erwartet vom Römer in der kommenden Saison eine sichtbare Leistungssteigerung: "Dieses Jahr wird 'Fisico' besser sein. Er geht jetzt sogar schneller", verkündete Briatore in seiner typischen Art. Und er verdeutlichte seine Aussage an einem Beispiel: "Letztes Jahr, als er zum Podium ging, schlich er nur und ließ seine Schultern hängen. Jetzt geht er schneller. Und ich bin sicher, dass Heikki (Kovalainen; Anm. d. Red.) ihm zusätzlich einheizen wird."#w1#
Talent Fisichellas ist unbestritten
Kein Zweifel, Fisichella hat 2007 im Team die Position des Leitwolfs, und genau deswegen erwartet Briatore von seinem Landsmann eine Neuorientierung vor allem in Sachen Arbeitseinstellung: "Meine Meinung ist nicht neu: 'Fisico' hat das Talent, um zu gewinnen, aber das Talent will unterstützt werden. Er muss sich nun wirklich auf seinen Job konzentrieren, das ist das Geheimnis in der Formel 1. Wir sind sieben oder acht Monate im Jahr unterwegs, das muss er bedenken."
Also gibt es ab sofort keine Entschuldigungen mehr für den Römer. Briatore erwartet eine beträchtliche Portion Engagement Fisichellas und will jegliche Attitüde von französisch-italienischem Laissez-faire im Keim erstickt sehen: "Er muss daran denken, besser mit den Ingenieuren zusammenzuarbeiten, er muss sich mehr für die Sache engagieren, wenn die Dinge schlecht laufen, und nicht nur sagen: 'Okay, es ist nur ein Rennen, Schwamm drüber.' Wenn du die Nummer eins in deinem Job sein willst, dann musst du sehr hart arbeiten. Keiner wird dir etwas schenken."
Doch auch wenn Fisichella mit inzwischen 34 Jahren beinahe ein Formel-1-Oldtimer ist und grundlegende charakterliche Änderungen immer schwieriger werden, wenn man - wie der Römer - in seine zwölfte Formel-1-Saison geht, glaubt Briatore nach wie vor an seinen Landsmann, denn "wenn ich nicht an das Talent von Fisichella glauben würde, dann würde er nicht in einem Renault sitzen."

