Brawn: Verbot von Doppel-DRS keine große Änderung

Durch Regeländerungen muss Mercedes im kommenden Jahr auf das bisherige Doppel-DRS verzichten - Teamchef Ross Brawn sieht den Verlust nicht dramatisch

(Motorsport-Total.com) - Im Frühjahr sorgte Mercedes mit dem Doppel-DRS für Aufsehen. Die Konkurrenzteams staunten über diesen technischen Kniff und es wurde lange gerätselt, ob man dieses System nachbauen soll. Lediglich Red Bull und Lotus entschieden sich für ähnliche Lösungen. Während es bei Red Bull funktionierte, kam Lotus bisher nicht über einige Testeinsätze am Freitag hinaus. Unter dem Strich hat sich das Doppel-DRS für Mercedes nicht ausgezahlt. Lediglich im Qualifying spielte das System seine Stärke aus, denn der Fahrer darf DRS im Laufe einer Runde so oft er will aktivieren. Im Rennen ist die Verwendung dieser Überholhilfe nur unter bestimmten Voraussetzungen und an bestimmten Stellen erlaubt.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Das Doppel-DRS spielte in erster Linie im Qualifying seine Stärke aus Zoom

Im kommenden Jahr ist das Mercedes-System vom Reglement her verboten. Außerdem wird auch in den Trainings und im Qualifying die Benutzung von DRS nur an den für das Rennen vorgesehenen Stellen erlaubt sein. Das DRS wird in Zukunft nur noch als Überholfhilfe dienen. Für diesen Zweck wurde der verstellbare Heckflügel auch eingeführt. Mercedes hatte im Winter und im Frühjahr viele Kapazitäten in die Optimierung des Doppel-DRS gesteckt. Als dann im Sommer der Windkanal auf 60-Prozent-Modelle umgerüstet wurde, ging im Entwicklungsrennen der Anschluss verloren.

Der Coanda-Auspuff kam viel zu spät und beim Saisonfinale in Brasilien verzichtet man gänzlich darauf. Zuletzt holten weder Nico Rosberg noch Michael Schumacher WM-Punkte. Diese ernüchternde Serie hält nun schon fünf Rennen an. Dank Doppel-DRS waren zwar Startplätze in den Top 10 möglich, aber im Rennen ging es immer rückwärts. Mercedes bereitet sich schon auf die Zukunft vor und nutzte die vergangenen Rennen, um Informationen und Daten zu sammeln, die in die Entwicklung des F1 W04 fließen.

Das Doppel-DRS wird dann nicht mehr am neuen Boliden zu finden sein. "Es ist keine große Veränderung", meint Teamchef Ross Brawn über das Verbot des Systems. "Man zieht nur einen Vorteil daraus, wenn das DRS aktiviert ist. Im kommenden Jahr darf DRS auch im Training und Qualifying nur in einem begrenzten Abschnitt eingesetzt werden. Es ist also generell ein Schritt weg vom Doppel-DRS. Es war immer hilfreich und es wäre falsch zu sagen, dass es keinen Vorteil gebracht hat. Für das kommende Jahr bereiten wir aber andere Lösungen vor."


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Brasilien, Freitag