Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Brawn: Kritik an und Respekt vor Renault
Der Technische Direktor von Ferrari über Renaults Vorgehen nach dem Verbot der Schwingungstilger und das Kräfteverhältnis in Hockenheim
(Motorsport-Total.com) - Das Duell Ferrari gegen Renault dürfte auch auf dem Hockenheimring weitergehen, kein Wunder also, dass man sich argwöhnisch beobachtet. Für viel Aufsehen sorgte das durch die FIA ausgesprochene Verbot der Schwingungstilger, die sowohl Renault aber auch Ferrari einsetzt. Das Verbot dürfte den Franzosen auf dem Papier mehr schaden, da sich die Michelin-Reifen beim Überfahren von Randsteinen stärker verwinden.

© xpb.cc
Ross Brawn kann Renaults Vorgehen nicht verstehen
Doch Renault baute die Technik trotz Verbot in das Ersatzfahrzeug ein und brachte es durch die Abnahme. Die Rennleitung erklärte das Teil damit als legal und widersprach damit der FIA. Diese wiederum kündigte an, Einspruch einzulegen, woraufhin das Weltmeisterteam zur Tat schritt und das Bauteil ausbaute - eine nachträgliche Disqualifikation kann sich derzeit natürlich niemand leisten.#w1#
"Die technische Abteilung der FIA ist seit vielen Jahren die Referenz für alle, und egal ob das einem gefällt oder nicht, die Leute sollten ihre Entscheidung generell akzeptieren", kann Ross Brawn, Technischer Direktor von Ferrari, gegenüber 'autosport.com' nicht verstehen, was Renault da am Donnerstag getan hat. Im Extremfall, so der Technikspezialist, kann die Technologie je nach Strecke "ein paar Zehntelsekunden" pro Runde bringen.
Auch Ferrari habe mit den flexiblen Flügeln eine ähnliche Erfahrung gemacht. Sie kamen problemlos durch die Abnahme, da sie reglementkonform waren, doch die FIA bat darum, die betreffenden Bauteile zu verstärken - zunächst den Front-, dann auch den Heckflügel. Ferrari gefiel das natürlich gar nicht, dennoch modifizierte man die betreffenden Teile.
"Das ist etwas, das wir uns anschauen müssen, denn wir verlassen uns natürlich alle auf die Meinung der technischen Abteilung, vor allem auf Charilie Whiting", so Brawn weiter. Der Technische Delegierte der FIA hatte das Schreiben in Bezug auf die Schwingungstilger auch an die Teams verschickt. "Wir respektieren seine Meinung alle. Natürlich stimmen wir ihm nicht immer zu, aber es ist das beste System, das wir haben, und auch das einzige. Wenn wir einmal gegen diesen Prozess vorgehen, dann wird es sehr schwierig."
Doch ob mit oder ohne "mass damper", Ross Brawn hat die Franzosen auf der Rechnung, auch wenn Fernando Alonso heute nur auf den 15. Rang kam: "Ich würde gerne so denken, aber ich denke nicht, dass sie so weit hinten liegen. Wir werden angreifen, müssen versuchen, alle Rennen zu gewinnen. Für uns ist es nicht so gut, nur ordentlich in die Punkte zu fahren. Also müssen wir aggressiv sein. Aber wir werden nichts ans Auto schrauben, wenn wir nicht sicher sind, dass es ein guter Schritt nach vorn ist."

