• 02.11.2006 14:57

Brawn: Keine Rückkehr als Technischer Direktor

Ross Brawn kann sich eine Rückkehr in die Formel 1 durchaus vorstellen, sein bisheriger Posten als Technischer Direktor reizt ihn jedoch nicht mehr

(Motorsport-Total.com) - Ross Brawn hat seinen Posten als Technischer Direktor bei Ferrari zurückgelegt, wird in den nächsten Monaten ausgedehnt Urlaub machen, doch ganz ausschließen will er eine Rückkehr in die Formel 1 zu einem späteren Zeitpunkt nicht. Nur eines steht für ihn fest: Sollte er wiederkommen, dann nur in einer neuen Funktion.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Brawn könnte nach einem Jahr Pause als Teamchef zu Ferrari zurückkehren

"Ich brauche eine neue Herausforderung", wird er von 'Pitpass' zitiert. "Ich habe diesen Job schon ziemlich lange gemacht. Ferrari war freundlich genug und machte mir verschiedene Angebote, aber ich muss jetzt einmal eine Pause machen. Wenn diese Angebote in zwölf Monaten immer noch aufrecht sind, kann man darüber nachdenken." Ferrari sei das Team, welches ihm am nächsten stehe, daher könne er sich einen Wechsel zumindest momentan nicht vorstellen.#w1#

Kehrt Brawn 2008 als Teamchef zurück?

Die Aussagen des Briten passen übrigens perfekt zum neuesten Gericht aus der Gerüchteküche: Stefano Domenicali übernimmt nämlich die operative Leitung des Teams, der bisherige Teamchef Jean Todt bleibt aber interimistisch wichtigster Entscheidungsträger. Mitte 2007 soll es dann zu einem Gespräch zwischen Brawn, der ab 2008 als Teamchef übernehmen könnte, und Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo kommen.

Zunächst einmal steht für den 51-jährigen jedoch eine kleine Welttournee auf dem Programm: Den Dezember will er in New York verbringen, anschließend geht es nach Argentinien, auf die Seychellen, nach Neuseeland, nach Russland, noch einmal in die USA. Gemeinsam mit seiner Frau Jean möchte sich Brawn in dieser Zeit vor allem seiner großen Leidenschaft widmen, dem Fliegenfischen, und er hat vor, seine Freunde auf der ganzen Welt zu besuchen.

Im März wird der Auftakt-Grand-Prix in Melbourne vermutlich ohne seine Anwesenheit stattfinden: "Man hat mich eingeladen, zum ersten Rennen zu kommen, aber ich glaube nicht, dass ich das machen werde", sagte Brawn, der sich jedoch zu jener Zeit in Neuseeland aufhalten wird und somit nicht allzu weit von Australien entfernt wäre. Allerdings will er den Abstand von der Formel 1 ernst nehmen, um seine Batterien aufzuladen.

Zehn Jahre als Technikchef sind genug

"Ich habe noch einmal für zwei Jahre bei Ferrari verlängert, für die Jahre neun und zehn, und da wusste ich schon, dass es die letzten beiden Jahre sein könnten." Ross Brawn

Diesen Plan hatte er schon lange im Hinterkopf: "Ich habe noch einmal für zwei Jahre bei Ferrari verlängert, für die Jahre neun und zehn, und da wusste ich schon, dass es die letzten beiden Jahre sein könnten", sagte Brawn. Er habe diesen Plan anschließend auch Todt mitgeteilt - und ab Saisonbeginn wurden die Absichten konkreter. Also wurden in Maranello die Nachfolgepläne aus der Schublade geholt, die man bereits zuvor erarbeitet hatte.

"Vor Ferrari", philosophierte der Brite, "war ich noch nie so lange, zehn Jahre, bei einem Team. Wenn mich davor jemand gefragt hätte, ob ich jemals so lange bei einem Team bleiben würde, hätte ich das wahrscheinlich für unwahrscheinlich gehalten." In seiner Zeit in Maranello wuchs er jedoch so sehr mit seinen Arbeitskollegen zusammen, dass von vornherein klar war, dass es vermutlich zu einer groß angelegten Umstrukturierung kommen würde, sobald einer das Handtuch wirft...