• 08.05.2006 11:56

  • von Adrian Meier

Brawn: Jetzt soll Massa Alonso Punkte wegnehmen

Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn lobt Felipe Massa nach dessen ersten Podestplatz - Ziel für die nächsten Rennen sind Platzierungen vor Alonso

(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa zeigte beim Sieg seines Ferrari-Teamkollegen Michael Schumacher auf dem Nürburgring ebenfalls ein gutes Rennen, das der Brasilianer schließlich mit Rang drei und damit dem ersten Podiumsplatz seiner Karriere abschloss. Von seinem Team wurde der 25-Jährige anschließend mit viel Lob bedacht. In den nächsten Rennen solle Massa nun versuchen, Schumachers Titelkonkurrenten Fernando Alonso Punkte wegzunehmen.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa konnte auf dem Nürburgring seinen ersten Podestplatz bejubeln

"Felipe hat in diesem Jahr bereits einige gute Leistungen gezeigt, und heute hat er eine exzellente Fahrt hingelegt", sagte Ross Brawn, Technischer Direktor bei Ferrari, nach dem Rennen gegenüber 'Reuters'. Man müsse nun versuchen, vor allem die Konstanz Massas zu verbessern, so dass dieser regelmäßig derartige Leistungen zeigen könne.#w1#

Massa soll Alonso wichtige Punkte abnehmen

Dann sei es die Hauptaufgabe, endlich Alonso im Kampf um die Weltmeisterschaft wichtige Punkte wegzunehmen: "Es wäre großartig, wenn Felipe Fernando einige Punkte wegschnappen könnte", erklärte Brawn. Beim derzeitigen Punktesystem erhält der Sieger lediglich zwei Zähler mehr als der Zweiplatzierte, so dass Alonso trotz seiner beiden Niederlagen gegen Schumacher in Imola und auf dem Nürburgring nur vier Punkte von seinem Vorsprung eingebüßt hat.

"Es wäre großartig, wenn Felipe Fernando einige Punkte wegschnappen könnte." Ross Brawn

Für Massa sei dieses Unterfangen jedoch keine leichte Aufgabe, ist sich Brawn bewusst: "Das ist eine große Herausforderung, aber ich denke, dass sich durchaus Möglichkeiten bieten werden. Heute war er nicht weit weg." Das Rennen in der Eifel mit dem ersten Podestplatz Massas habe dem Brasilianer zudem Auftrieb für die kommenden Grands Prix gegeben, da der 25-Jährige nun gesehen habe, was möglich ist, wenn er ein Rennen gut hinbekomme.

"Wir sind sehr glücklich mit Felipe, wir sehen eine Menge Potenzial", ist sich Brawn darüber hinaus sicher, dass sich Massa im weiteren Saisonverlauf noch steigern wird können. "Er muss sich einfach weiterentwickeln und noch enger mit dem Team zusammenarbeiten."

Brawn sieht noch Verbesserungspotenzial

Allerdings hätten den Brasilianer, der in der Winterpause seinen Landsmann und langjährigen treuen Schumacher-Teamkollegen Rubens Barrichello bei den "Roten" abgelöst hatte, in seinen ersten Rennen noch Eingewöhnungsschwierigkeiten behindert, die nun immer geringer würden: "Nichts passiert auf Anhieb. Wir sehen ja auch die Probleme, die Rubens bei der Anpassung an sein neues Team hat", spielte Brawn auf den früheren Ferrari-Piloten an, der seinerseits bei Honda in den ersten Rennen große Schwierigkeiten mit seinem neuen Arbeitsgerät hatte.

"Fahrer und Ingenieure und das ganze Team benötigen eine gewisse Zeit, sich anzupassen, egal wie gut man ist." Ross Brawn

"Fahrer und Ingenieure und das ganze Team benötigen eine gewisse Zeit, sich anzupassen, egal wie gut man ist", erklärte der Brite. Massa habe jedoch die richtige Einstellung und die nötige Hingabe, "und ich bin mir sicher, dass er einen exzellenten Job machen wird. Geht man von der heutigen Leistung aus, war das sehr ermutigend." Auch der 25-Jährige Pilot selbst freute sich nach dem Rennen über seine Leistung: "Das war wirklich ein großartiges Gefühl", erklärte Massa. Seinen Rennanzug wollte er überdies nach der Siegerehrung kaum mehr ausziehen: "Der Champagner richt gut..."

Massa steht derweil nicht nur unter großem Erfolgsdruck, weil er mit Michael Schumacher den erfolgreichsten Formel-1-Piloten als Teamkollegen hat, sondern auch um seine Zukunft bei Ferrari muss der Brasilianer bangen. Bewahrheiten sich die Spekulationen, dass Schumacher seine Karriere bei Ferrari fortsetzt und dazu Kimi Räikkönen, dem seit Monaten enge Verbindungen nach Maranello nachgesagt werden, verpflichtet wird, wäre Massa sein Cockpit nach nur einer Saison wieder los.