• 24.03.2018 09:56

  • von André Wiegold

Bottas-Crash und Strafe: "Rückschlag für das Selbstvertrauen"

Nach seinem Unfall im Formel-1-Qualifying in Melbourne muss Valtteri Bottas nicht nur einen psychologischen Rückschlag einstecken, sondern auch eine Strafe

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Pilot Valtteri Bottas hat sich beim Formel-1-Qualifying für den Grand Prix von Australien (live im Ticker!) in seiner schnellen Runde gedreht und ist anschließend in die Mauer gekracht. Da der Finne im Q3 keine schnelle Runden fahren konnte, landete Bottas auf Platz zehn. Weil wegen des Crashs das Getriebe ausgewechselt werden muss, wurde ihm eine Startplatzstrafe von fünf Positionen auferlegt. Bottas startet also von Rang 15 aus ins Rennen. Ex-Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg glaubt, dass der Unfall große Auswirkungen auf die Leistung von Bottas haben könnte.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas hatte den ersten Unfall der Formel-1-Saison 2018 Zoom

"Ich leide da wirklich mit", sagt Rosberg gegenüber 'RTL'. "Ich weiß genau wie es ihm geht, wenn man selber schuld ist, man mitten auf der Strecke steht und das Auto platt ist. Man weiß, dass das Wochenende gelaufen ist, wenn es morgen trocken ist." Die Chancen, auf dem Podium zu landen, seien jetzt verschwindend gering, meint der Deutsche. "Für das Selbstvertrauen ist das ein großer Rückschlag. Das Selbstvertrauen ist sehr wichtig, wenn es um Sekunden geht. Da muss man sich erst einmal wieder fangen. Das wird morgen nicht so einfach werden."

Doch was war eigentlich passiert? Bottas lässt den Unfall Revue passieren: "Es hat alles in meiner ersten schnellen Runde angefangen. Ich bin im Ausgang von Kurve 1 etwas zu weit herausgetragen worden. Ich war sehr überrascht, denn dieser Teil war wohl wegen des Regens noch etwas feucht. Ich habe die Kontrolle über das Heck verloren." Er habe versucht, das Auto zu fangen. Es sei jedoch alles "viel zu schnell passiert". Daher habe Bottas nichts machen können. Der Einschlag in die Mauer im Ausgang von Kurve 2 war die logische Konsequenz des Drehers.

Rosberg analysiert den Unfallhergang ähnlich und sagt, dass der erste Fehler schon beim Anbremsen passiert sei. Bottas habe "etwas zu spät gebremst" und sei deshalb "zu weit rausgekommen", so der Deutsche. "Er hat versucht, auf dem Pinsel zu bleiben, und hat sich dann weggedreht." Den Unfall hat Bottas trotz des harten Aufpralls ohne jegliche Verletzungen überstanden.

Niki Lauda sieht die Schuld ebenfalls bei seinem eigenen Piloten: "Leider muss er darüber nachdenken, weil er auch dort vorne hätte sein können." Dass der Unfall Risse im Selbstvertrauen des Finnen hinterlassen wird, glaubt Lauda nicht: " Das wird ihn motivieren. Er hat alles richtig gemacht - bis auf eine Sache." Gegenüber 'RTL' sagt der Österreicher, dass es für Bottas eine "große Enttäuschung" sei. "Es war ein Fahrfehler", so Lauda weiter. "Er hat es in der ersten Runde zu aggressiv probiert. Das ist natürlich schlecht, sowohl für den Startplatz als auch für seine Moral. Das war kein guter Start."

Bottas will aber nicht aufgeben und brennt darauf, im Rennen an die Spitze zu fahren: "Wir werden morgen mit viel Kampfgeist in das Rennen gehen. Samstags geht es nicht um Punkte, aber Sonntag gilt es." Ziel sei es, so weit wie möglich nach vorne zu fahren. "Wir werden sehen, wo wir landen."