• 29.11.2005 09:52

  • von Fabian Hust

BMW Sauber F1 Team: Wurz oder Villeneuve?

Die Kandidatenliste für das zweite Cockpit neben Nick Heidfeld beim BMW Sauber F1 Team wird von Woche zu Woche kürzer

(Motorsport-Total.com) - Nach Informationen der 'Welt' gibt es weiterhin keinen Zweifel daran, dass BMW Motorsport Direktor Mario Theissen nur im Notfall an Jacques Villeneuve festhalten möchte, der über einen Vertrag mit dem Team für die kommende Saison verfügt, welchen man auch nach der Übernahme des Sauber-Teams einhalten muss.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen

Mario Theissen hält nicht viel von Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve

Neben Nick Heidfeld, dessen Wahl bei den Bayern schon früh feststand, möchte man den Informationen zufolge am liebsten einen zweiten deutschsprachigen Fahrer verpflichten, nämlich McLaren-Mercedes-Testfahrer Alexander Wurz. Der 32-Jährige, der derzeit noch für die "Silberpfeile" testet, verfügt über jede Menge Erfahrung und wäre in der Anfangsphase für den Rennstall Gold wert. Jenen Fahrer im Team zu haben, der dieses Jahr das schnellste Auto im Feld fahren durfte, wäre sicherlich kein Fehler.#w1#

Gestern wollte der Österreicher "zu diesem Zeitpunkt noch nichts sagen", Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug erteilte dem 1 Meter 86 großen Rennfahrer aber schon einmal eine Freigabe: "Sollte Alex ein attraktives Angebot erhalten, 2006 in der Formel 1 zu fahren, werden wir eine Lösung finden."

"Für uns Fahrer ist es im Moment keine großartige Zeit auf dem Markt", so Wurz gegenüber 'F1Racing.net'. "Aber so ist es nun einmal, man muss härter arbeiten. Ich habe auch von den Gerüchten um BMW gehört, aber ich kann dazu keinen Kommentar abgeben. Ich weiß, was ich morgen tun werde, aber das ist auch schon alles."

Fraglich ist, ob es 2007 ein neues, von McLaren und Mercedes unterstütztes Team geben wird, das von Ex-Formel-1-Pilot Jean Alesi geleitet werden soll. Hier war Wurz als einer der Fahrer vorgesehen. Wurz müsste dann wohl bereits im kommenden Jahr Testfahrten unternehmen.

Angeblich verdiente Villeneuve bei Sauber pro Saison umgerechnet rund 3 Millionen Euro, Manager Craig Pollock fordert von den Bayern ein vielfaches dieser Summe, möchte man ihn aus seinem Vertrag freikaufen - weil er dann einen Imageschaden erleiden würde und weil der Ex-Weltmeister dann wohl keine Chance hat, 2006 ein Cockpit zu finden. Ob BMW bereit ist, einen zweistelligen Millionenbetrag für Villeneuve auszugeben, ist fraglich, denn 2006 wird ein Übergangsjahr, erst 2007 rechnet Theissen mit Siegen.

Neben Wurz gibt es wohl derzeit keine Alternativen mehr. Nachwuchstalent Sebastian Vettel (18) ist noch viel zu jung und zu unerfahren, Testfahrer Anthony Davidson und ChampCar-Meister Sebastien Bourdais passten dem Team angeblich nicht, Rohdiamant Heikki Kovalainen erhielt keine Freigabe von Renault und IndyCar-Champion Dan Wheldon bestätigte jüngst, dass er in den USA bleiben wird. Ohne Zweifel sind die Chancen in den letzten Wochen für Jacques Villeneuve gestiegen, im Team bleiben zu können.