• 28.01.2008 21:06

  • von Marco Helgert

Betrugsversuche? FIA wiegelt ab

Startautomatik trotz Standardelektronik? Jarno Trulli schlug Alarm, doch bei der FIA kann man sich nicht vorstellen, wie so etwas funktionieren soll

(Motorsport-Total.com) - Jarno Trulli hatte am Rande der Testfahrten eine Besorgnis geäußert, die man so nie erwartet hatte. Durch die Einführung der neuen Standardelektronik sind die Teams stark beschränkt, wenn es um die automatische Anpassung der Fahrzeugleistungen geht. Traktionskontrolle, Startautomatik - mit einem Schlag sollte alles der Vergangenheit angehören.

Titel-Bild zur News: FIA-Truck

Die FIA sieht noch keinen Handlungsbedarf bei der Startautomatik

Doch Trulli äußerte die Besorgnis, dass einige Teams wohl einen Weg gefunden haben, eine Startautomatik durch die Hintertür wieder einzuführen. "Ich werde keine Namen nennen, aber ich denke, dass einige Teams bereits einen Weg gefunden haben, wie man das Startprozedere automatisiert und die Chance auf ein Durchdrehen der Räder in der Beschleunigung auf ein Minimum reduziert", zitierte er der 'Autosprint' in den Block.#w1#

Geht nun das Hickhack von vorn los, dass ein Team ein anderes beschuldigt, die Regeln zu stark zu dehnen? Zumindest behält die FIA die Ruhe. Präsident Max Mosley jedenfalls ist weiterhin überzeugt, dass ein Umgehen des Verbots mit der Standard-ECU quasi unmöglich ist. "Das würde ihnen schon sehr schwer fallen", erklärte er.

"Zunächst müssten sie die Standard-ECU überlisten und dann müsste man noch unseren Spion im Cockpit, der uns sagt, was vor sich geht, überlisten", fuhr er fort. Zumindest trifft dies auf die offiziellen Veranstaltungen zu. "Man muss daran erinnern, dass es den Leuten freigestellt ist, was sie bei privaten Tests machen. Ich glaube, es wäre extrem schwierig, so etwas bei einem Rennen zu machen."

Hinter den Aussagen des Toyota-Piloten vermutet Mosley vielmehr auch eine Taktik. "Es ist ärgerlich, dass Leute so was sagen", erklärte er. "Als wir einst die Traktionskontrolle und die Startautomatik abschafften, rannten alle durch das Fahrerlager und erklärten, dass ein anderes Team dies noch hätte. Wir haben dann irgendwann aufgegeben also ging man davon aus, dass alle betrogen haben und wir es daher freigegeben haben."

Doch letztlich war man auch seitens der FIA überrascht. "Was ist passiert? Alle blieben stehen, keine der Startautomatiken hat funktioniert und wir mussten in Monaco sogar ein Extratraining ansetzen, falls sie in der Startaufstellung alle ineinander krachen würden", so Mosley. "Das zeigte, dass sie nicht betrogen haben, aber die Auffassung war, dass sie es taten."