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Berger: "Man muss grundsätzlich umdenken"
Um wieder mehr Überholmanöver in der Formel 1 zu ermöglichen, fordert Gerhard Berger größere Flügel und eine andere Aerodynamik
(Motorsport-Total.com) - Seit Jahren wird in der Formel 1 nicht mehr so viel überholt, wie es sich die Fans wünschen, weshalb das Reglement über die Jahre in Richtung immer kleinerer Flügel getrimmt worden ist. Doch während dies automatisch weniger Abtrieb bedeutet, glaubt Ex-Grand-Prix-Pilot Gerhard Berger nicht, dass man damit den Stein der Weisen entdeckt hat.

© xpb.cc
Gerhard Berger weiß, wie man die Show in der Formel 1 verbessern könnte
Der Österreicher ist zwar prinzipiell damit einverstanden, dass die Aerodynamik beschnitten wird, glaubt aber, dass man eher die Effizienz der Flügel einschränken müsste und nicht die Größe. So würde man zwar nicht das Problem der Luftverwirbelungen, die in schnellen Kurven für den Hinterherfahrenden ein Nachteil sind, lösen, aber auf den Geraden würde immerhin wieder ein richtiger Windschatten entstehen.#w1#
Berger stellt klar: "So kann es nicht weitergehen"
"Die Überholmanöver fehlen, weil kein Windschattenfahren möglich ist", beschwerte sich Berger gegenüber der 'Süddeutschen Zeitung'. Gleichzeitig betonte er: "So kann es nicht weitergehen." Speziell nach dem Grand Prix von Australien ist diese Kritik am Reglement durchaus verständlich, schließlich hatte man sich für 2005 mehr Überholmanöver erwartet, doch unterm Strich scheint sich nichts geändert zu haben.
"Die Autos sind in den vergangenen Jahren durch die vielen Windkanaltests extrem effizient geworden", so Berger. "Effizient heißt: Der Abtrieb, der für schnelle Rundenzeiten nötig ist, wird überwiegend unterhalb des Autos kreiert - über die Form der Bodenplatte und viele kleine Seitenflügel. Die sorgen dafür, dass die Autos heute sehr viel Abtrieb erzeugen, aber nur noch sehr wenig Windwiderstand. Die Autos schieben nur noch wenig Luft vor sich her, hinter ihnen entsteht kaum mehr ein Sog."
Die Sogwirkung von früher ist verloren gegangen
"Früher hat diese Sogwirkung dafür gesorgt, dass die Verfolger richtiggehend angezogen wurden und auf der Gerade aufgrund des Geschwindigkeitsüberschusses leicht vorbeigekommen sind. Heute musst du erst einmal ganz nahe zum Vordermann aufschließen, bist du einen Sog spürst. In dem Moment ist die Gerade meistens schon zu Ende", erklärte der 45-Jährige.
Aber wie könnte man dieses Dilemma in den Griff bekommen, Gerhard? "Man müsste grundsätzlich umdenken, die Aerodynamik an der Unterseite der Autos beschneiden und wieder größere Flügel verordnen", sagte er. "Dann schieben die Autos wieder mehr Luft vor sich her. Das erzeugt einen Windschatten - und der bietet die Möglichkeit zum Überholen."

