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Belgien-GP: Regierung will Vertrag neu verhandeln
Nach der Pleite des Veranstalters 'DDGP' soll der Vertrag mit Ecclestone neu ausgehandelt werden - oder das Rennen droht zu platzen
(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Belgien steht wieder einmal auf der Kippe. Nach der Pleite des Veranstalters 'DDGP', dem die Regierung schon umgerechnet rund 15 Millionen Euro leihen musste, damit die Startgebühr für 2005 an die 'Formula One Administration' ('FOA') von Formel-1-Boss Bernie Ecclestones bezahlt werden konnte, droht nun erneut Ärger. Schon 2003 konnte das Traditionsrennen nicht durchgeführt werden, weil die belgische Regierung vorzeitig ein Tabakwerbeverbot erlassen hatte.

© xpb.cc
Über Spa-Francorchamps ziehen erneut dunkle Wolken auf
Während in Italien ein Gericht Formel-1-Rennen in Monza wegen der hohen Lärmbelästigung untersagt hat, steht die Formel 1 in den Ardennen aus finanziellen Gründen vor dem Aus. So wollen die lokalen Politiker den 2003 abgeschlossenen Vertrag mit der 'FOA' neu verhandeln, der die jährliche Kosten für die Austragungsrechte bis 2010 ansteigen lassen würde - von 13 Millionen Euro im Jahr 2004 bis auf 17 Millionen Euro für Jahr 2010.#w1#
"Wenn wir keinen Erfolg haben, wird es keinen Grand Prix geben", so Elio Di Rupo, Politiker der 'Parti Socialiste de Belgique' gegenüber 'AFP' nach einem Treffen mit der Regierung. In diesem Fall würde es zu einem Tauziehen britischer und belgischer Gerichte kommen, denn Ecclestone dürfte auf die Einhaltung des Vertrags pochen. Aber man will derzeit nicht so viel Geld in die Formel 1 pumpen sondern lieber in das Wohl der Bürger der Region Walloniens investieren. Eine Lösung des Problems: Ecclestone könnte erneut selbst als Veranstalter des Rennes auftreten.
In den letzten Tagen sind pikante Details des Vertrages mit der 'FOA' in den Medien bekannt geworden. So muss die Gebühr für die Austragung des Rennens auch dann an Ecclestone gezahlt werden, wenn das Rennen gar nicht stattfindet und die 'FOA' besitzt das einseitige Recht, den Vertrag bis 2015 zu verlängern oder ihn - ebenfalls auf Basis einer einseitigen Option - vorzeitig zu kündigen. Doch die aktuelle Regierung sieht sich nicht verantwortlich für den Vertrag.
Parallel dazu schaut man sich nach privaten Investoren um, die das Rennen finanzieren könnten: "Wir schauen uns nach einer Lösung für den Grand Prix um, aber nicht um jeden Preis", so Philippe Malburny, Sprecher des Wallonischen Wirtschaftsministers gegenüber der Nachrichtenagentur 'Reuters'. "Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder wir organisieren das Rennen oder wir tun dies nicht."

