• 17.07.2013 16:14

  • von Roman Wittemeier

"Beach-Boys" Kolles und Wolff: Mercedes-Rückendeckung

Fehde zwischen Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff und Ex-Formel-1-Teamchef Colin Kolles: Ein brisantes Gespräch am Strand von Barcelona

(Motorsport-Total.com) - Das Mercedes-Lager kommt einfach nicht zur Ruhe. Nur wenige Wochen nach dem umstrittenen Reifentest der Silberpfeile in Barcelona sowie der anschließenden Verwarnung durch das FIA-Tribunal weht Motorsportchef Toto Wolff schon wieder eine steife Brise ins Gesicht. Hintergrund ist ein Gesprächsprotokoll, das der frühere Formel-1-Teamchef Colin Kolles angefertigt hat und das nun anonym einigen Medien zugespielt wurde. Der Inhalt ist brisant - ein wichtiger Faktor in der Fehde zwischen Kolles und Wolff.

Titel-Bild zur News: Christian Horner, Toto Wolff, Bernie Ecclestone

Toto Wolff und Bernie Ecclestone trafen sich am Nürburgring mit Colin Kolles Zoom

Der Inhalt jenes Gespräches, das im März dieses Jahres am Strand von Barcelona stattgefunden hat, ist 'Motorsport-Total.com' bereits seit einigen Wochen bekannt. Wir haben uns ganz bewusst gegen eine Veröffentlichung entschieden, weil jener Dialog bei einem "Spaziergang unter Freunden" geführt worden war. Inhalte aus solch privaten Unterredungen sind im journalistischen Gebrauch nicht haltbar, auch nicht, wenn sie - wie in diesem Fall - eine große Brisanz in sich tragen.

Die 'Sport Bild' berichtet in der heutigen Ausgabe über einige Inhalte aus dem von Kolles angefertigten Gedächtnisprotokoll, das auf einem Dialog während des Strandspaziergangs basiert. Tatsächlich äußert sich Wolff im Zuge des Gespräches abfällig über Daimler-Vorstände und Kollegen aus der Führungsriege des Formel-1-Teams. All jenen angegriffenen Personen wurde das Gedächtnisprotokoll ebenfalls zugespielt. Konsequenzen hat dies jedoch bislang nicht.

Im Gegenteil: Die Daimler AG stärkt dem Motorsportchef demonstrativ den Rücken. "Daimler weiß, dass die Formel 1 ein Haifischbecken mit gewöhnungsbedürftigen Umgangsformen ist. Das lässt uns jedoch kalt. Im Gegensatz dazu genießt Toto Wolff unser volles Vertrauen. Mercedes möchte, dass er seine erfolgreiche Arbeit fortsetzt", sagt Jörg Howe, Head of Global Communications der Daimler AG, auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'.

In Stuttgart hat man kein Interesse an einer Ablösung Wolffs. Man möchte die Wogen im wilden Haifischbecken Formel 1 möglichst glätten und den sportlichen Erfolgstrend auf der Strecke fortsetzen. Nur dann kann ein Konzern wie Daimler von einem Engagement in der Königsklasse profitieren - von überhasteten Personalentscheidungen vor undurchsichtigem Hintergrund jedenfalls nicht. Auch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ist laut 'Sport Bild' intensiv darum bemüht, das Thema schnell zu ersticken.