Barrichello will bei BAR-Honda Nummer eins sein

Obwohl er mit Button einen starken Teamkollegen bekommt, will sich Rubens Barrichello nicht mit einer Nummer-zwei-Rolle abspeisen lassen

(Motorsport-Total.com) - Als Rubens Barrichello im August seinen Dreijahresvertrag bei BAR-Honda unterschrieben hat, war Jenson Button noch Frank Williams im Wort - und der scheidende Ferrari-Pilot damit zumindest auf dem Papier die klare Nummer eins bei BAR-Honda für die Saison 2006. Doch auch wenn Button nun doch im Team bleiben darf, will sich "Rubinho" nicht mehr zur Nummer zwei degradieren lassen.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Blickt seiner Zukunft bei BAR-Honda optimistisch entgegen: Rubens Barrichello

Bei Ferrari spielte er sechs Jahre lang mehr oder weniger brav den Wasserträger für Michael Schumacher, widersetzte sich niemals den teilweise legendären Anordnungen vom Kommandostand ("Let Michael pass for the championship!") und hatte so auch nie realistische Chancen auf einen WM-Titel. Nicht zuletzt deshalb entschied er sich für einen Tapetenwechsel, zu dem ihn sein Freund und Landsmann Gil de Ferran, gleichzeitig Sportchef bei BAR-Honda, überreden konnte.#w1#

Nun will Barrichello aber keine Nummer zwei mehr sein: "Ich gehe zu BAR in der Hoffnung, dass ich dort Rennen gewinnen werde", kündigte er vor seinem Heim-Grand-Prix am kommenden Wochenende in São Paulo an. "Es hat nie irgendwelche Diskussionen gegeben, dass ich nächste Saison nur zweiter Fahrer bei BAR sein soll. Ich denke nicht, dass die Dinge bei BAR nach sechs Jahren bei Ferrari wieder genauso laufen werden."

Fakt ist allerdings, dass der neue Arbeitgeber des 33-jährigen Routiniers seine Jetons zumindest langfristig eher auf den um acht Jahre jüngeren Button setzt, für den man immerhin geschätzte 15 Millionen Dollar aus dem Budget loseisen musste, um ihn überhaupt zu bekommen. Ferrari gab Barrichello hingegen kostenlos für BAR-Honda frei, da der Traditionsrennstall aus Maranello ohnehin lieber Felipe Massa für die Zukunft aufbauen möchte.

Was den Grand Prix von Brasilien am kommenden Wochenende angeht, möchte der scheidende Ferrari-Pilot am liebsten das nachholen, was er bisher stets verpasst hat: "Von der Performance her war ich in Interlagos immer gut dabei. Allerdings sind wir in Theorie und Praxis momentan wahrscheinlich einfach nicht stark genug, um zu gewinnen", seufzte Barrichello, der auf seiner Heimstrecke schon oft geführt, aber nie einen Sieg gefeiert hat und überhaupt erst einmal ins Ziel gekommen ist.