Barrichello: Im F2003-GA steckt noch viel Potenzial
Der Brasilianer im Gespräch über die letzten Tests, das Rennen in der Eifel im Vorjahr und den Nürburgring
(Motorsport-Total.com) - Bei Ferrari freut sich nicht nur Michael Schumacher, dass dieses Wochenende mit dem Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring sein Heim-Grand Prix ansteht, sondern auch Rubens Barrichello blickt dem Rennen bereits mit Vorfreude entgegen.

© xpb.cc
Barrichello freut sich schon auf das Rennen auf dem Nürburgring
Das hat einen ganz einfachen Grund: Im Vorjahr konnte der Brasilianer den Grand Prix in der Eifel nämlich für sich entscheiden.
Barrichello: "In Deutschland bin ich immer gut gewesen"
"Letztes Jahr", erinnert sich Barrichello, "war die erste Runde der Schlüssel zu meinem späteren Sieg, denn am Ende dieser Runde lag ich bereits in Führung. Die Qualifikation war für mich nicht so gut verlaufen, jedoch war diese erste Runde phänomenal und brachte mir die Rennführung. Ich erinnere mich noch daran, dass es aus taktischer Sicht ein sehr interessantes Rennen war, denn ich hatte einige Blasen auf meinen Reifen."
"Als Michael und die anderen hinter mir etwas zurückfielen, konnte ich meine Reifen etwas schonen, und wenn sie näher kamen, konnte ich wieder zulegen. Auf diese Strecke zurück zu kehren ist ein tolles Gefühl. In Deutschland bin ich immer gut gewesen, was ein weiterer Grund ist optimistisch zu sein."
Veränderte Streckenführung ist eine Herausforderung
Die an der Streckenführung des Nürburgring vorgenommenen Veränderungen mögen zwar nicht allen Piloten gefallen, doch ihre Wirkung haben sie nicht verfehlt, wie der Ferrari-Pilot erklärt: "Wir wissen, dass der erste Streckenabschnitt jetzt viel langsamer ist. Allerdings ist es nach wie vor eine Herausforderung, denn in der neuen ersten Kurve kann man so leicht einen Fehler machen. Einige Fahrer mögen sich darüber ärgern, dass die ursprüngliche Kurvenführung, eine S-Kurve mit schnellem Richtungswechsel, verändert wurde. Doch der neue Abschnitt ist interessant, besonders in der Qualifikation, denn man kann dort viel Zeit verlieren oder gewinnen."
Durch die Veränderungen an der Strecke hat sich auch die Abstimmung der Formel-1-Boliden geringfügig verändert. Weiterhin ist aber eine gut funktionierende Aerodynamik das A und O. "Auf dem Nürburgring ist die Aerodynamik der Hauptfaktor, doch durch die geänderte Streckenführung müssen wir uns jetzt stärker als vorher auf den mechanischen Grip konzentrieren. Im neuen Abschnitt benötigt man eine exzellente Traktion, während auch die Bremsen ein wichtiger Faktor sind, denn einige Bremszonen sind ziemlich uneben. Durch die ansteigende und abfallende Strecke ist natürlich auch ein guter Motor von Bedeutung, denn den Berg hoch benötigt man Power", weiß der Brasilianer zu berichten.
Testfahrten in Silverstone verliefen laut Barrichello erfolgreich
Nach dreitägigen Testfahrten in Silverstone in der Vorwoche, sowie intensiven Shakedowns und Tests in Fiorano, sieht Barrichello die Roten gut vorbereitet für den neunten WM-Lauf: "In Silverstone haben wir an den Reifen für den Nürburgring gearbeitet. Gleichzeitig haben wir aber auch schon vorausgedacht für den Großbritannien-Grand Prix im nächsten Monat. Ich hatte drei fantastische Testtage und wir konnten ein enormes Programm absolvieren. Mit dem was ich in England erreicht hatte, war ich sehr zufrieden. Der F2003-GA ist für uns noch immer sehr neu und ihm steckt noch viel Potenzial, was ein weiterer Grund ist der mich für die zweite Saisonhälfte zuversichtlich stimmt", sieht der 31-Jährige noch Steigerungsmöglichkeiten bei den Roten.
Barrichello: Michael und Felipe sind gute Fußballer, Luca nicht wirklich
Neben den Formel-1-Rennen und Testfahrten bleibt trotz eines umfangreichen Terminkalenders aber auch für Barrichello dann und wann immer Mal etwas Zeit für Aktivitäten die nicht unbedingt etwas mit dem Motorsport zu tun haben, ihm aber genauso viel Freude bereiten.
"Letzten Freitag habe ich bei einem Wohltätigkeitsfußballspiel in Reggio Emilia teilgenommen, womit Geld für die irakische Bevölkerung gesammelt werden sollte. Das Ferrari-Team hat gegen 'Nazionale Cantanti' gespielt und gewonnen. Es hat wirklich Spaß gemacht, denn Michael, Felipe und Luca haben auch mitgespielt. Wie üblich war ich Stürmer, jedoch habe ich kein Tor geschossen. Michael und Felipe sind sehr gute Spieler und was Luca angeht, so kann ich nicht beschreiben wie er spielt, wenngleich er das Glück hatte ein Tor zu machen. Ich denke einfach, dass er sich voll und ganz seiner Arbeit für die Scuderia verschrieben hat, denn Fußball ist nicht gerade seine Stärke. Insgesamt war es ein nettes Spiel und ich war überrascht über die Anzahl von 30.000 Zuschauern."
Vor dem Rennen auf dem Nürburgring veranstaltet Michael Schumacher wie in jedem Jahr ein Kart-Rennen für das Ferrari-Team auf seiner eigenen Kartbahn. Allerdings wird "Rubinho" daran nicht teilnehmen können: "Ich war bei diesem Kart-Event noch nie dabei und dieses Jahr wollte ich endlich vorbeischauen, doch ich habe ein Last-Minute-Treffen mit den Leuten von Schuberth und werde es deshalb verpassen. Vielleicht klappt es ja dann nächstes Jahr."

