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Balanceakt: Lotus-Pilot Grosjean hat Red Bull im Visier
Von Startplatz acht will Lotus-Pilot Romain Grosjean endlich die ersten Punkte einfahren und die Konkurrenz einholen - Der Schlüssel liegt in der Balance
(Motorsport-Total.com) - China hat nicht nur eine exotische Kultur, sondern auch eine anspruchsvolle Formel-1-Rennstrecke zu bieten. Das wissen vor allem Teams wie Lotus, denen der 5,451 Kilometer lange Shanghai International Circuit nicht gerade entgegen kommt. Das Problem: Die sieben Links- und neun Rechtskurven des fernöstlichen Kurses ziehen vor allem die Frontpartie und noch mehr die Vorderreifen der Boliden in Mitleidenschaft. Dabei gehört der E23 doch eher zu den Heck-Experten.

© xpbimages.com
Romain Grosjean konzentriert sich auf die Punktechance in China Zoom
Dementsprechend schwer tun sich Romain Grosjean und Pastor Maldonado am dritten Rennwochenende der Formel-1-Saison 2015 auch mit der Abstimmung ihres Arbeitsgeräts. Für Maldonado sprang deswegen nur Startplatz elf im Qualifying zum Grand Prix von China heraus. Grosjean hat die Balance-Kurve indes besser gekriegt. Der Franzose startet von Rang acht.
Nach schwierigem Saisonstart (Doppelausfall in Australien, Ausfall für Maldonado und Platz elf für Grosjean in Malaysia) kann Lotus nach dem bisherigen Verlauf des Rennwochenendes positiv anmerken, keine Probleme mit Technik oder Motor zu haben. Die Performance leide nur unter Suche nach dem richtigen Setup. "Wir leiden ein wenig mehr darunter, dass die Strecke die Front mehr beansprucht", erklärt Grosjean. "Lotus ist traditionell besser darin, die Hinterreifen gut zu behandeln. Hier gerät alles ein wenig mehr aus der Balance."
Lotus und der Top-10-Anspruch
Der 28-Jährige hatte im ersten Freien Training zugunsten von Testpilot Jolyon Palmer aussetzen müssen, sich in den übrigen Einheiten aber schon an die Top-10-Zeiten herantasten können. Mit Startplatz acht platzierte er sich vor dem Sauber-Duo und hinter Daniel Ricciardo (Red Bull) dort, wo er sein Team auch ungefähr erwartet.
Auf den richtigen Balance-Dreh hofft er nun auch im Rennen, um sich gegen die direkte Konkurrenz durchsetzen zu können: "Die Longruns waren gestern nicht so gut, aber wir haben auch da einige Veränderungen vorgenommen, die sich hoffentlich auch morgen in der Behandlung der Vorderreifen auswirken."
Vorbei sollen endlich auch die Zeiten sein, in denen die Ansprüche auf ein Profilieren am Ende des Feldes zurückgeschraubt werden mussten. Laut Grosjean hat sich der ehemalige Renault-Kunde Lotus mit der neuen Mercedes-Antriebseinheit bereits viel höhere Ziele gesteckt: "Ich denke, wir stehen ungefähr dort, wo wir derzeit einzuordnen sind. Wir wollen natürlich versuchen, Jagd auf Red Bull zu machen. Die sind auf den Geraden nicht so gut, was einem immer eine Chance gibt."
Dennoch erwartet der Franzose keinen Selbstläufer und kann die derzeitige Leistungsstärke realistisch einschätzen: "Es wird vielleicht ein noch schwierigeres Rennen als in Malaysia, was unsere Performance angeht. Ich bin aber zuversichtlich, dass die Veränderungen, die vorgenommen haben, den Unterschied machen werden und wir nach fast einem Jahr endlich wieder Punkte einfahren können."

